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Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:

Claudia Horvath (2016): Auswirkungen von Flussrenaturierungen auf die Diasporenbank invasiver Neophyten am Beispiel des LIFE+ Projekts TRAISEN in Niederösterreich.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Botanik (Botany), BOKU-Universität für Bodenkultur, pp 98. UB BOKU obvsg FullText

Datenquelle: ZID Abstracts
Abstract:
Die Ausbreitung von gebietsfremden Pflanzenarten stellt ein immer größer werdendes Problem dar. Vor allem in den letzten Jahrzehnten hat die Verbreitung invasiver Neophyten zugenommen, was eine Bedrohung für die heimische Flora darstellt. Diese speziellen Pflanzenarten können die Flora eines Gebietes stark beeinträchtigen, da sie einheimische Arten verdrängen und dadurch die Artenvielfalt verringern. Vor allem die Vegetation an Fließgewässern ist durch die Einwanderung gebietsfremder Arten betroffen, die sich entlang von Flüssen rasch ausbreiten können. Außerdem werden durch wechselnde Wasserstände Ruderalstandorte geschaffen, die rasch von invasiven Neophyten besiedelt werden. Diese Arbeit befasst sich mit der Vegetation des renaturierten Abschnitts „Mitte West“ der Traisen in Niederösterreich. Das LIFE+ Projekt sieht eine Verbesserung der Fließgewässerstruktur zwischen Traismauer und Zwentendorf vor. Im Rahmen der Renaturierung ist ein neuer, natürlicher Flusslauf entstanden. Zur Untersuchung der Diasporenbank wurden Bodenproben in diesem neuen Flusslauf entnommen und auf das Vorkommen invasiver Neophyten untersucht. Die gewonnenen Daten wurden mit den der vorangegangenen Untersuchungen aus den Jahren 2011 und 2014 verglichen. Außerdem wurden die Daten aus der Diasporenbankuntersuchung mit den Ergebnissen aus einer Vegetationskartierung desselben Jahres verglichen. Die Samenbank wurde auf Samen von Acer negundo, Bunias orientalis, Impatiens glandulifera, Impatiens parviflora, Robinia pseudoacacia und Solidago gigantea untersucht. Die Diasporenbankanalyse hat gezeigt, dass sich die Anzahl an Samen invasiver Neophyten in den Untersuchungsjahren 2011 – 2014 und 2015 signifikant verringert hat. Bei dieser Untersuchung wurden keine Samen invasiver Neophyten festgestellt. Dennoch kamen Individuen an der Oberfläche auf. Das ist auf den Samenflug und die Verbreitung aus benachbarten Habitaten, sowie auf die Verbreitung durch Hochwasser zurückzuführen. Aus diesem Grund ist es ratsam, das Vorkommen invasiver Neophyten im Untersuchungsgebiet auch weiterhin zu beobachten und ein Neophytenmonitoring ist empfehlenswert.

Beurteilende(r): Bernhardt Karl Georg

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