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Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:

Elena Schimanek (2017): Initiativen zur Weitergabe von Lebensmittelüberschüssen in Wien - Umsetzungsformen und kritische Betrachtung des Beitrages zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Abfallwirtschaft (ABF-BOKU), BOKU-Universität für Bodenkultur, pp 96. UB BOKU obvsg FullText

Datenquelle: ZID Abstracts
Abstract:
Die Weitergabe von Lebensmittelüberschüssen, die aus unterschiedlichen Gründen unverkäuflich aber noch genießbar sind, ist ein weit verbreiteter Ansatz um der Verschwendung von Lebensmitteln entgegenzuwirken. Ziel dieser Arbeit war es, durch die detaillierte Betrachtung von Initiativen zur Weitergabe von Lebensmittelüberschüssen in Wien, einerseits Erkenntnisse über mögliche Umsetzungsformen dieses Ansatzes zu erlangen und andererseits ihre abfallwirtschaftliche Leistung zu erheben und im Hinblick auf den Beitrag zur Vermeidung Lebensmittelabfällen kritisch zu betrachten. Die Ergebnisse zeigen, dass die Weitergabe derzeit v.a. in zwei Formen praktiziert wird, die als „externe“ oder „interne“ Weitergabe bezeichnet werden können. Der soziale Hintergrund einer Initiative hat deutlichen Einfluss auf die Beschränkung der Teilnahme in Form einer Einkommensgrenze, während zwischen dem Entstehungsjahr und dem Gründungsmotiv (sozial oder ökologisch) kein eindeutiger Zusammenhang festgestellt werden kann, auch wenn ökologische Aspekte zunehmend an Bedeutung gewinnen. Als Grundvoraussetzung und damit wichtigster Faktor für das erfolgreiche Bestehen einer Initiative zur Weitergabe von Lebensmittelüberschüssen, konnte das Engagement von Freiwilligen identifiziert werden. Die betrachteten Initiativen konnten im Jahr 2015 rund 4.000 t an Lebensmittelüberschüssen in Wien weitergeben, was etwa 20% der im Lebensmitteleinzelhandel in Wien potenziell verfügbaren Menge entspricht. Unter Berücksichtigung der weiteren Stufen des Lebenszyklus von Nahrungsmitteln, auf denen bisher kaum eine Weitergabe erfolgt, würde das Verhältnis zwischen potenziell verfügbarer und tatsächlich weitergegebener Menge noch geringer ausfallen. Unter Anbetracht dieser Umstände ist es aus abfallwirtschaftlicher Perspektive notwendig, vermehrt Maßnahmen zu ergreifen, die das Problem der Lebensmittelverschwendung an ihrem Ursprung erfassen und zu einer Reduktion der bestehenden Lebensmittelüberschüsse beitragen.

Beurteilende(r): Salhofer Stefan Petrus
1.Mitwirkender: Obersteiner Gudrun

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