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Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:

Dorian Shire-Peterlechner (2020): Pre-study for a large-scale RFID tracer sediment transport process investigation at the Urslau Stream.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Wasserbau, Hydraulik und Fließgewässerforschung (IWA), BOKU-Universität für Bodenkultur, pp 113. UB BOKU obvsg

Datenquelle: ZID Abstracts
Abstract:
Ein erweitertes Prozessverständnis über den Geschiebetransport ist eine wesentliche Grundlage für Baumaßnahmen in Wildbächen und alpinen Flüssen. Der Schutz und die Nutzung von alpinen Flüssen steht im engen Zusammenhang mit dem Geschiebetransportverhalten. An der Urslau wird der Geschiebetransport (Menge, Textur) seit 2010 kontinuierlich durch ein integratives Geschiebemesssystem erfasst. Im Zuge dieser Arbeit wird das bestehende Messsystem mit RFID Technologie erweitert. Die RFID Technologie ermöglicht die Untersuchung des Transportverhaltens einzelner Steine und ist für das Prozessverständnis essenziell. Ziel dieser Arbeit ist die erstmalige Anwendung der RFID Technologie an einem Wildbachunterlauf in Österreich unter Verwendung flusseigener Sedimente. Hierfür wurde ein permanentes Messsystems mit sieben stationären RFID Antennen an drei Standorten entlang des Bachlaufes installiert. Mobile RFID Antennen wurden zusätzlich in einem definierten Bachabschnitt eingesetzt, um die Messdaten der stationären Antennen validieren zu können. Die stationäre pass-over Antenne für den Einsatz an der Urslau wurde in einem umfassenden Laborversuch entwickelt. Die beste Detektionshöhe von 0.73 m wurde mit einer Antennendimensionierung von 8 m Länge x 0.5 m Breite erreicht. Bei den Suchgängen mit mobilen RFID Antennen konnten 84-100 % der eingebrachten Tracersteine wieder aufgefunden werden. Erste Ergebnisse zeigen hier mittlere Transportgeschwindigkeiten der Steine von 2.1E-04 m/s und einen Maximalwert von 1.3E-03 m/s. Durch die ersten Detektionen der stationären Antennen konnten weit höhere Transportgeschwindigkeiten gemessen werden (mittel 4.9E-03 m/s und maximal 2.2E-02 m/s). Es ist hier davon auszugehen, dass die Tracersteine im Gegensatz zu den mobilen Suchen ohne Rastperioden durchtransportiert werden und es erstmals möglich ist, die durchschnittliche Partikelgeschwindigkeit (average particle velocity) im Feld zu messen.

Beurteilende*r: Habersack Helmut
1.Mitwirkender: Lammer Andrea

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