Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:
Felicitas Marina Emma Senitza
(2020):
Der Wald im Klimawandel: Die Wahrnehmung des Forstpersonals und das Anpassungsverhalten in der Waldbewirtschaftung –
Eine Erhebung mittels Interviews in drei Fallstudienregionen Österreichs.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Waldbau (WALDBAU),
BOKU-Universität für Bodenkultur,
pp 91.
UB BOKU
obvsg
Datenquelle: ZID Abstracts
- Abstract:
- In mitteleuropäischen Wäldern verursacht der Klimawandel Veränderungen von Temperatur und der Niederschlagsverteilung und hat damit Auswirkungen auf Waldökosysteme. Dies erfordert Anpassungsmaßnahmen der Waldbewirtschafter, so auch vom österreichischen Forstpersonal. Es fehlt an Wissen über das individuelle Entscheidungsverhalten von Forstpersonal über Anpassungsmaßnahmen in der Waldbewirtschaftung an den Klimawandel. Um dieses zu eruieren, wurden persönliche Interviews in drei Fallstudienregionen in Österreich durchgeführt.
Die Ergebnisse zeigen, dass Interviewpartner der Region im Westen tendenziell eine geringere Anpassungsbereitschaft haben als jene in der Region im Osten. Dieser Aspekt zeigt sich sowohl für die aktuelle Situation als auch in der erwarteten Zukunft. Die Zufriedenheit mit den zur Verfügung stehenden Informationen zur Waldbewirtschaftung im Klimawandel ist hingegen in der westlichen Region am höchsten, gefolgt von der Region Mitte und der Region Ost.
Die Wahrnehmung des Klimawandels in der Vergangenheit unterscheidet sich in keiner der drei Fallstudienregionen signifikant. Allerdings unterscheiden sich die Regionen Mitte und Ost stärker von der Region West (positivere Sichtweise), als sich die beiden Regionen untereinander unterscheiden. Zudem wird deutlich, dass das Forstpersonal nicht nur negative Auswirkungen des Klimawandels bemerkt, sondern auch das Positive im Blick behält. Die am häufigsten genannten Auswirkungen sind das verbesserte Baumwachstum, die längeren Erntezeiten und der höhere Anteil an Laubholz. In Hinblick auf die Zukunft sinkt in den Regionen West und Mitte der Anteil an Personen, welche positive Auswirkungen des Klimawandels im Wald erwarten. In der Region Ost hingegen steigt der Anteil jener Personen deutlich an. Gesamt betrachtet sinkt die positive Wahrnehmung bzw. Erwartung um rund 10 Prozent. Zudem wird gezeigt, dass umfassender Bereitstellung von Informationen zu vorhandenen Anpassungsmöglichkeiten eine hohe Bedeutung zukommt.
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Beurteilende*r:
Lexer Manfred Josef