Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:
Katharina Willam
(2020):
Klimaauswirkungen von Lebensmittelabfällen in der österreichischen Landwirtschaft.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Abfallwirtschaft (ABF-BOKU),
BOKU-Universität für Bodenkultur,
pp 80.
UB BOKU
obvsg
Datenquelle: ZID Abstracts
- Abstract:
- Lebensmittel, die nicht konsumiert werden, sind verlorene Ressourcen und verursachen unnötige Treibhausgase, dennoch landen bereits in den landwirtschaftlichen Betrieben Österreichs ca. 20% der Lebensmittel im Abfall. Im ersten Teil dieser Masterarbeit werden Gründe und Aufkommen von Lebensmittelabfällen in der Landwirtschaft erörtert, im zweiten Teil werden mittels der Methode der Ökobilanzierung die Klimaauswirkung dieser Lebensmittelabfälle modelliert. Hierfür werden für die Untersuchung fünf unterschiedliche Obst- und Gemüsesorten als Referenzlebensmittel verwendet: der Speisekürbis (biologisch), die Karotte (biologisch), der Eissalat (konventionell), der Apfel (biologisch) und die Ananas-Erdbeere (konventionell).
Gezeigt hat sich, dass vor allem die hohen Qualitätsstandards des Marktes das ausschlaggebende Kriterium für viele Verluste sind.
Gemäß der Untersuchung können drei relevante Szenarien für Lebensmittelverluste in der Landwirtschaft ausfindig gemacht werden:
1. Obst- und Gemüse, das nicht vermarktet werden kann, wird als Ernterückstand im Feld eingearbeitet.
2. Lebensmittelabfälle werden kompostiert und anschließend als Kompostdünger auf dem Feld ausgebracht.
3. Spende der nicht vermarkteten Lebensmittel bzw. der Lebensmittelabfälle an soziale Einrichtungen.
Die globalen Erwärmungspotentiale dieser Szenarien werden ökobilanziert und anschließend verglichen. Es zeigt sich, dass bei Lebensmitteln, die ein hohes Treibhauspotential im Anbau aufweisen, das Szenario der Spende den größten Nutzen mit sich bringt und eine Einarbeitung der Ernterückstände den zweitgrößten Nutzen innehat. Bei Lebensmitteln, die keine große Klimarelevanz im Anbau aufweisen, hat die Einarbeitung der Ernterückstände das geringste Treibhauspotential, gefolgt von der Spende der Lebensmittel. Bei allen untersuchten Obst- und Gemüsesorten hat eine Kompostierung, bezogen auf das globale Erwärmungspotential den geringsten Nutzen aller drei Szenarien.
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Beurteilende*r:
Salhofer Stefan Petrus
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1.Mitwirkender:
Obersteiner Gudrun