Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:
Susanne Korber
(2005):
Nachhaltige Entwicklung der Kamptal-Flusslandschaft - Kleinwasserkraft am Kamp und Mühlkamp.
Diplomarbeit / Masterarbeit,
BOKU-Universität für Bodenkultur.
UB BOKU
obvsg
Datenquelle: ZID Abstracts
- Abstract:
- Im Zuge der Hochwasserereignisse im August 2002 im Kamptal entstanden große Schäden an Siedlungen, Infrastruktur und Kraftwerken. Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Hochwasserereignisse auf die Kleinwasserkraftwerke und mit der allgemeinen Situation der Kleinwasserkraft am Kamp. Schon um 1100 wurden die ersten Mühlenstandorte am Kamp urkundlich erwähnt. Mit der Erfindung der Turbine im 19. Jahrhundert hielt auch im Kamptal der technische Fortschritt seinen Einzug. Die Wasserräder wurden durch Turbinen ersetzt um fortan elektrische Energie erzeugen zu können. Heute befinden sich zwischen Zwettl und der Mündung des Kamp in die Donau 14 Kleinwasserkraftwerke. Zwei Wehranlagen ohne Energieerzeugung gibt es am Unterlauf, wobei in Hadersdorf beim Kammerner Wehr der Mühlkamp ausgeleitet wird und das Triebwasser für vier weitere Kleinwasserkraftwerke bringt. Aus der umfassenden Dokumentation der einzelnen Anlagen ist ersichtlich, dass sowohl die Wehranlagen als auch die Turbinen (Francis- und Kaplanturbinen) ein beträchtliches Alter aufweisen. Der Großteil der Turbinen ist zwischen 25 und 75 Jahren alt, durch die sorgfältige Wartung und die lange Lebensdauer erfüllen sie immer noch gut ihren Zweck. Die festen Wehranlagen, zumeist Steinschlichtwehre, bewähren sich in ihrer Bauweise oft schon seit Jahrhunderten und haben auch den Hochwasserereignissen 2002 ohne größere Beschädigungen standgehalten. Größere Schäden im Bereich der elektrischen Einrichtungen in den Krafthäusern führten zu Betriebsstillständen von mehreren Monaten und dadurch zu erheblichen Verdienstentgängen. Die Problembereiche der Anlagen liegen in teilweise schwachen Gesamtwirkungsgraden, in der teilweise mangelnden Geschiebedurchgängigkeit, meist fehlenden Fischaufstiegshilfen und fallweise vorhandenen Restwasserstrecken. Im Bezug auf energiewasserwirtschaftliche und ökologische Belange bietet sich ein bestimmtes Verbesserungspotenzial für die Zukunft. Die Kleinwasserkraftwerke und Wehranlagen gehören in jedem Fall zum Landschaftsbild des Kamptales und sollen auch in Zukunft erhalten bleiben. Eine Einbindung in die nachhaltige Entwicklung der Kamptal Flusslandschaft ist wesentlich, wobei eine Integration von energiewasserwirtschaftlichen, ökologischen und Hochwasser-Zielen entscheidend ist.
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Beurteilende(r):
Habersack Helmut