Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:
Markus Froehlich
(2005):
Ökoinventar abfallwirtschaftlicher Prozesse in Österreich.
Diplomarbeit / Masterarbeit,
BOKU-Universität für Bodenkultur.
UB BOKU
obvsg
Datenquelle: ZID Abstracts
- Abstract:
- Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Erstellung von Ökoinventaren für abfallwirtschaftliche Prozesse. Nach einer kurzen Einführung in die Methode der Ökobilanzierung wird die Notwendigkeit der Erstellung von Ökoinventaren diskutiert und eine Definition des Begriffes ¿Ökoinventar¿ gegeben.
Die Arbeit beinhaltet eine Erhebung von abfallwirtschaftlichen Anlagendaten. Dafür wurden auszufüllende Datenblätter an die Betreiber österreichischer Anlagen versendet. Die erhaltenen Daten werden für einen Vergleich von schon vorhandenen Ökoinventaren in der Schweiz und in Deutschland mit Daten aus Österreich herangezogen. So wird abgeschätzt, in wie weit die Ökoinventare der angrenzenden Staaten auch für Österreich Verwendung finden können. Da der Rücklauf der Befragungen mit 4% eher gering war, wird der Vergleich zusätzlich unter Zuhilfenahme der Studie ¿Stand der Technik bei Abfallverbrennungsanlagen¿ (STUBENVOLL et al. 2002) durchgeführt. Daten für die Schweiz werden aus der vom Swiss Centre for Life Cycle Inventories herausgegebenen Ökoinventar-Datenbank ¿ecoinvent 2000¿ genommen. Für Deutschland werden die ¿Ökobilanz für Getränkeverpackungen II¿ vom Umweltbundesamt Berlin (SCHMITZ et al. 2000), sowie die Zusatzdatenbank IX ¿Kreislaufwirtschaft¿ (2004) von der GaBi 4-Software verwendet. Aus diesen Studien werden Daten für den Prozess der Müllverbrennung mittels Rostfeuerung für den Vergleich herangezogen.
Die Ergebnisse zeigen einen Unterschied von bis zu elf Größenordnungen. Die meisten Werte liegen aber im Bereich von zwei bis drei Größenordnungen, was auch der Schwankungsbreite der Anlagendaten innerhalb von Österreich entspricht. Auch detailierte Analysen lassen keinen Zusammenhang der Unterschiede in den Größenordnungen der Datenwerte auf Grund des Alters der Datenbasen, des Unterschiedes in den Grenzwerten, der inputseitigen Abfallzusammensetzung oder der Technologieunterschiede in der Rauchgas- bzw. Abwasserreinigung der drei Staaten erkennen. Auch Fehler in den Datenbasen werden diskutiert. Eine Summierung der einzelnen Effekte ist anzunehmen.
Abschließend wird der Ökoinventarisierungsprozess am Beispiel der offenen Mietenkompostierung dargestellt und auf spezifische Probleme wie Datenerfassung, Datenalter und deren Dokumentation eingegangen.
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Beurteilende(r):
Salhofer Stefan Petrus