Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:
Katharina Lapin
(2010):
Die Entwicklung der Lebensraumdiversität der Gemeinde Marchegg mit vegetationskundlichem Schwerpunkt.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Botanik (Botany),
BOKU-Universität für Bodenkultur,
pp 118.
UB BOKU
obvsg
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Datenquelle: ZID Abstracts
- Abstract:
- Die Nutzung der Landschaft durch den Menschen ließ in Mitteleuropa eine reich gegliederte und strukturierte Kulturlandschaft entstehen, die stark von technischen und sozioökonomischen Entwicklungen geprägt ist. Der Wandel der Nutzungsintensität und Nutzungsart bleibt nicht ohne Folgen für die Diversität eines Lebensraumes. Dies wird an Hand eines eines 590ha großen Landschaftsausschnittes der österreichischen Gemeinde Marchegg untersucht. Die Gis-unterstützte Analyse vergleicht die Biotoptypenentwicklung der Jahre 1821, 1900, 1930, 1946, 1996 und 2009 mit Hilfe der Information aus historischem Kartenmaterial sowie zahlreicher historischen Dokumente als auch der Herbarbelege der Universität für Bodenkultur aus der Gemeinde Marchegg. Der Verlauf des Landschaftswandels sowie die Veränderungen der Landschaftsstrukur zeigen einen dramatischen Rückgang der Wiesen und Weiden zu Gunsten des Ackerlandes und der Waldbiotope. Der aktuelle Trend zeigt einerseits die Intensivierung der Bewirtschaftung der Flächen, die für die landwirtschaftliche Produktion wirtschaftlich rentabel sind, anderseits eine Unterlassung jeglicher Nutzung. Die Diversität der Lebensräume des Untersuchungsgebietes ist, durch den Rückgang der historischen Landnutzungsformen, abnehmend. Eine Ausnahme bilden die Flächen, die Teil des WWF-Naturreservats „Marchauen“ sind und aus naturschutzfachlicher Motivation gepflegt werden. Die Ergebnisse zeigen dass die Verschiebung von gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Interessenschwerpunkten sich in wenigen Jahrzehnten nicht nur im Landschaftsbild widerspiegelt, sondern auch ökologische Konsequenzen für die Diversität der Lebensräume zur Folge hat.
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Beurteilende(r):
Bernhardt Karl Georg