Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:
Yvonne Kummer
(2022):
Facilitating resilience during an African swine fever outbreak in the Austrian pork supply chain through hybrid simulation modelling.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Produktionswirtschaft und Logistik,
BOKU-Universität für Bodenkultur,
pp 61.
UB BOKU
obvsg
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Datenquelle: ZID Abstracts
- Abstract:
- Diese kumulative Masterarbeit enthält eine wissenschaftliche Publikation, welche ein hybrides Simulationsmodell zu Auswirkungen eines Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in der österreichischen Schweinefleischlieferkette betrachtet. Da die ASP eine Viruserkrankung ist, die sowohl über lebende und tote Tiere als auch kontaminiertes Material übertragen wird, ist sie in Europa bereits weit verbreitet. ASP infizierte Tiere verenden meist rapide. Wird die ASP in einem Betrieb festgestellt, müssen alle darin befindlichen Tiere gekeult werden, mit enormen wirtschaftlichem Schaden und Auswirkungen auf die Lieferkette. Daher wurde ein Simulationsmodell, bestehend aus einer ereignisdiskreten und agentenbasierten Simulation, mit realen Daten erstellt, um die Lieferkette realistisch abzubilden. Die etablierte Methode der SEIR-Modelle (Susceptible-Exposed-Infected-Recovered) wurde verwendet, um die epidemiologische Ausbreitung der ASP innerhalb und zwischen Betrieben zu simulieren. Die Forschungsfrage behandelte die Bewertung von zwei unterschiedlichen, gesetzlich verankerten Bekämpfungsstrategien in Bezug auf definierte Schlüsselkennzahlen. Der Hauptunterschied zwischen diesen beiden Bekämpfungsstrategien ist das Zeitfenster zwischen dem Verdacht auf ASP in einem Betrieb und der Bestätigung und damit Keulung der Tiere. Bei der Standardstrategie (SS) werden die Tiere erst nach Bestätigung des Seuchenverdachts gekeult, während bei der Strategie (präventives) Keulen (SC) die Tiere vor der Labordiagnose gekeult werden. 576 berechnete Szenarien mit einer Gesamtlaufzeit von 367 Stunden, ergaben eine gute Basis für die Empfehlung einer Bekämpfungsstrategie. Das gemittelte Ergebnis über alle Szenarien ergab, dass drei Betriebe und mehr als 2000 Schweine weniger betroffen waren, wenn SC gewählt wurde. Darüber hinaus wurden räumliche Hot Spots hinsichtlich der Dichte von Betrieben und Hausschweinen identifiziert, z.B. in Oberösterreich. Die Anzahl der Tage, an denen die Tierkörperbeseitigungsanstalten übermäßig ausgelastet waren, wurde gezählt, um Engpässe in der Entsorgungskette zu identifizieren. Das Simulationsmodell kann verschiedene Szenarien eines ASP-Ausbruchs mit unterschiedlichen Parametereinstellungen testen um die Resilienz der Lieferkette zu erhöhen und als Entscheidungshilfe für die Beteiligten in Krisenzeiten dienen.
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Beurteilende*r:
Hirsch Patrick
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1.Mitwirkender:
Fikar Christian