Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:
Elisabeth Schabbauer
(2022):
Der Zukunftshof in Rothneusiedl: Nutzung, Weiterentwicklung und Potentiale für die nachhaltige Stadt.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Soziale Ökologie (SEC),
BOKU-Universität für Bodenkultur,
pp 89.
UB BOKU
obvsg
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Datenquelle: ZID Abstracts
- Abstract:
- Die rapide Urbanisierung stellt Herausforderungen für den steigenden Ressourcenbedarf dar, speziell für die Ernährung der wachsenden Bevölkerung. Eine Entwicklung nachhaltiger urbaner Ernährungssysteme ist für die notwendige Transformation zu einer nachhaltigeren Gesellschaft essenziell. Daher setzt sich das vorliegende Fallbeispiel des ehemaligen Gutshofs Haschahof in Rothneusiedl am Wiener Stadtrand als „Zukunftshof“ das übergeordnete Ziel, ein Leuchtturmprojekt für die essbare Stadt Rothneusiedl zu werden. Die Revitalisierung der alten Gebäudestrukturen anhand innovativer Konzepte in den Bereichen Stadt-Landwirtschaft, Stadt-Nahrung und Stadt-Entwicklung trägt zum Erhalt historischer Authentizität sowie zum Aufbau eines nachhaltigen regionalen Ernährungssystems bei. Basierend auf einer quantitativen Ersterhebung, qualitativen Interviews und Literatur zeigen die vorliegenden Ergebnisse die umgesetzten und geplanten Aktivitäten am Hof und dessen Beitrag für eine nachhaltige Stadtplanung, speziell im angrenzenden Stadtentwicklungsgebiet Rothneusiedl. Innovative urbane Landwirtschaftskonzepte, Kunst- und Kulturveranstaltungen, Diskussionen und Bildungsinitiativen tragen zum Aufbau des Zukunftshofs als Vorzeigeprojekt bei und fördern den Diskurs um die Erreichung der Wiener Klimaziele. Dafür ist eine gelungene Finanzierung, partizipative Einbindung der Bevölkerung und Durchhaltevermögen der beteiligten Personen essenziell. Das Fehlen eines einheitlichen Verständnisses des Begriffs „Stadt-Landwirtschaft“ deutet auf einen weiteren Diskussionsbedarf hin. Ebenso zu diskutieren ist das Ausmaß der Integration landwirtschaftlicher Initiativen bzw. essbarer Elemente in neue Stadtteile. Die Ergebnisse verdeutlichen die hohe Relevanz von Kooperationen und Netzwerken für die transformative Wirkung der Nischenproduktion, bei dem zivilgesellschaftliches Engagement für einen Wandel zu einer verantwortungsvollen Gesellschaft unerlässlich ist.
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Beurteilende*r:
Smetschka Barbara