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Gewählte Dissertation:

Nele Quander-Stoll (2023): Growth, health, and fat quality of pigs fed 100% organic diets.
Dissertation - Institut für Nutztierwissenschaften (NUWI), BOKU-Universität für Bodenkultur, pp 141. UB BOKU obvsg

Datenquelle: ZID Abstracts
Abstract:
Bis Ende 2021 enthielten Rationen für Schweine einen Anteil von 5% an konventionellen Komponenten, meist in Form von Kartoffelprotein. Dieses hat eine für Schweine sehr günstige Aminosäuren Zusammensetzung. Die EU-Öko-Basisverordnung (2018/848) gibt vor, dass ab 2022 alle Monogastrier mit 100% Biofutter versorgt werden müssen und der Einsatz von 5% konventionellen Komponenten nicht mehr erlaubt ist, ausser bei Jungtieren. Mit dem Wegfall des Kartoffelproteins, entsteht daher eine sogenannte Proteinlücke. Dies stellt die ökologische Schweinefleischproduktion vor verschiedene Herausforderungen und wirft Fragen auf. Zum einen stellt sich die Frage, wie die entstehende Eiweißlücke kompensiert werden kann und zum anderen, wie sich verschiedene 100% Bio-Futtermittel auf ausgewählte Merkmale, wie Gesundheit, Leistung, Fleisch- und Fettqualität bei Ferkeln und Mastschweinen auswirken. Auch stellte sich die Frage, ob die Schweiz-spezifischen Anforderungen an die Fettqualität bei Schlachtschweinen weiterhin eingehalten werden können oder ob eine Anpassung der Grenzwerte erfolgen muss. Um diese Fragestellungen zu bearbeiten und dabei die gesamte Prozesskette der Bio-Schweinefleischproduktion zu berücksichtigen, wurden zwei Fütterungsversuche auf Praxisbetrieben mit Ferkeln und Mastschweinen sowie ein kontrollierter Versuch zu Genotyp-Futter Interaktionen mit Nachkommen von Zuchtebern durchgeführt. Der Einsatz von 100% Biofutter zeigte sich grundsätzlich als durchführbar. Unabhängig vom Futter wiesen alle Ferkel vergleichbare Wachstumsleistungen auf. Es trat jedoch in allen Futtergruppen Absetzdurchfall auf, welcher bei den Versuchsfuttergruppen länger anhielt. Mastschweine zeigten unter einer 100% Biofütterung leicht reduzierte Tageszunahmen und wesentlich höhere Gehalte an PUFA im Rückenspeck. Genotyp-Futter Interaktionen zeigten sich nur in zwei Merkmalen, es wurde jedoch deutlich, dass eine präzisere Zuchteberauswahl für die Produktion von Bio-Ferkeln Vorteile bringen kann.

Betreuer: Zollitsch Werner
1. Berater: Gierus Martin
2. Berater: Fürst-Waltl Birgit

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