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Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:

Roland Pöttschacher (2013): Vergleich von Marillenkernölen, hergestellt durch Hochdruckextraktion mit überkritischem CO2 und durch konventionelle Pressung.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Lebensmitteltechnologie (LMT), BOKU-Universität für Bodenkultur, pp 152. UB BOKU obvsg

Datenquelle: ZID Abstracts
Abstract:
Marillensteine und die darin enthaltenen Marillenkerne (Prunus armeniaca) gelten in Österreich als ungenutztes Nebenprodukt der obstverarbeitenden Industrie. Es gibt hierzulande hergestellte Produkte aus Marillenkernen, diese werden jedoch importiert. Marillenkernöl zählt im österreichischen Lebensmittelhandel zu den höherpreisigen Spezialölen. Die Gewinnung des Öles ist vergleichbar mit der traditionellen Herstellung von steirischem Kürbiskernöl. Hochdruckextraktion mit überkritischem CO2 (SFE) ist eine moderne Extraktionsmethode mit vielen Vorteilen für die Lebensmittelproduktion. Im Mittelpunkt der Arbeit standen die Herstellung und der Vergleich von Speiseölen aus gerösteten Marillenkernen, hergestellt durch SFE und Pressung mit einer Schneckenpresse. Als Ausgangsmaterial wurden Marillenkerne aus Österreich (Wachau) und aus Usbekistan (Samarkand) verwendet. Erstere mussten vor der Verarbeitung erst aus dem harten Stein gewonnen werden. In einem ersten Schritt wurden die chemischen (Trockenmasse, Rohprotein, Rohfett, Zucker, Asche, Cyanid) und physikalischen Eigenschaften (Größe und Masse) der Kerne miteinander verglichen. Die beiden verwendeten Kernsorten wurden dann auf gleiche Weise (Zerkleinerung, Verknetung mit Wasser und Kochsalz, Röstung) zu Röstmaterial verarbeitet. Um die optimalen Extraktionsbedingungen der SFE (Druck: 30,0; 37,5; 45,0 MPa und Temperatur 60, 65, 70°C) für die gesuchten Antwortgrößen (Ölausbeute, Fettkennzahlen, Fettsäurezusammensetzung, Tocopherolgehalt) zu finden wurde ein 3²-faktorieller statistischer Versuchsplan und Wirkungsflächenanalyse eingesetzt. Signifikante Unterschiede wurden sowohl zwischen den untersuchten Marillenkernen als auch zwischen den Marillenkernölen gefunden. Der optimale Extraktionsdruck für ein Maximum an Öl lag für beide Rohstoffe bei 45,0 MPa. Die Temperatur hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Ausbeute. Allgemein konnten rund 90 % des Öles mittels SFE und 80 % mittels Pressung gewonnen werden.

Beurteilende(r): Haltrich Dietmar
1.Mitwirkender: Petrasch Angelika

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