Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:
Alexandra Huber
(2013):
Neuroprotection of Cannabis sativa extracts and isolated phytocannabinoids against glutamate-induced excitotoxicity in cultured neural cells.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Angewandte Mikrobiologie (IAM),
BOKU-Universität für Bodenkultur,
pp X, 66 Bl..
UB BOKU
obvsg
Datenquelle: ZID Abstracts
- Abstract:
- Phytocannabinoide sind Terpenphenole der Gattung Cannabis. Sie beinfussen Zellen duch Bindung an Cannabinoid-Rezeptoren, was unter anderem die Freisetzung von inhibitorischen und exzitatorischen Neurotransmittern reguliert. Glutamat, der wichtigste erregende Neurotransmitter spielt eine entscheidende Rolle bei physiologischen Hirnfunktionen. Eine Anreicherung von Glutamat und die daraus resultierende Überaktivierung von Neuronen („Exzitotoxizität“) wird jedoch mit der Pathogenese von neurodegenerativen Erkrankungen in Verbindung gebracht.
Im Rahmen dieser Arbeit sollte die neuroprotektive Wirkung von zwei Cannabinoidextrakten (ein THC- und ein CBD-Typ) und deren hauptsächlich enthaltenen Cannabinoide untersucht werden. Beide Extrakte erwiesen sich als Radikalfänger in einem zellfreien Modell. Um die Effekte in vitro zu studieren wurden zwei Zellkulturmodelle verwendet: die Neuroblastomzelllinie N18TG2 und murine mesencephale Primärzellkulturen. Neurodegeneration wurde durch die Behandlung mit Glutamat ausgelöst. Da der CBD-Typ sich als zytotoxisch erwies, wurde er nicht für weitere Experimente verwendet. Sowohl THC als auch der THC-Typ Extrakt konnten Exzitotoxizität in Neuroblastomzellen abschwächen. CBD zeigte zwar eine neuroprotektive Tendenz, dieser Effekt war jedoch nicht signifikant. In mesencephalen Kulturen konnten THC und der THC-Typ Extrakt im Gegensatz zu CBD die Zerstörung von dopaminergen Zellen verhindern. Auch der Einfluss auf den Glutathion Level wurde untersucht. Simultane Behandlung mit Cannabinoiden und Glutamat hatte keinen signifikanten Einfluss, was darauf schließen lässt, dass die neuroprotektive Wirkung auf anderen Mechanismen als der Beinflussung des Glutahtion Levels beruht. Versuche mit dem CB1 Antagonisten SR141716A zeigten, dass die Neuroprotektion zumindest teilweise Rezeptor-vermittel ist.
Zusammenfassend kann man sagen, dass im Gegensatz zu CBD, sowohl der THC-Typ Extrakt als auch THC neuroprotektive Eigenschaften zeigten und in beiden Zellkulturmodellen der Glutamat-induzierten Exzitotoxizität entgegenwirken konnten.
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Beurteilende(r):
Grillari Regina