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Gewählte Dissertation:

Heidelinde Trimmel (2020): Surface Energy Balance and Thermal Conditions during Heat Waves for Riparian and Urban Systems.
Dissertation - Institut für Meteorologie und Klimatologie, BOKU-Universität für Bodenkultur, pp 150. UB BOKU obvsg FullText

Datenquelle: ZID Abstracts
Abstract:
Die Energiebilanz der Erdoberfläche definiert grundlegend die Magnitude und Amplitude der Zustandsvariablen verschiedener Ökosysteme. Diese reagieren empfindlich auf aktuelle Klimaextreme wie Hitzewellen sowie Klimaänderungen. Binnengewässer reagieren empfindlich sowie haben begrenzten Migrationspotentialen. Ebenso anfällig sind städtische Gebiete, in denen bereits die Mehrheit der Weltbevölkerung wohnt - mit steigender Tendenz. In dieser Arbeit werden die Energieflüsse und Zustandsvariablen eines voralpinen Flusses und der Wiener Stadthindernisschicht mittels numerischer Modelle analysiert, um die folgenden Fragen zu beantworten: Wie beeinflussen Oberflächeneigenschaften und Vegetation ausgewählte Zustandsvariablen? Wird sich das Verhalten der Systeme aufgrund von Klimaveränderungen ändern? Wie sind die Lebensbedingungen betroffen? Es wurden meteorologische Langzeitmessungen und Messkampagnen durchgeführt um Daten zu sammeln, die zum Erzwingen und Bewerten der auf die untersuchten Systeme angewendeten numerischen Modelle verwendet wurden. Landbedeckung und städtische Parameter wurden berechnet sowie Landnutzungsszenarien entwickelt und als Eingabeparameter verwendet um gegenwärtige und zukünftige Hitzewellen zu simulieren und analysieren. Beide Systeme sind ernsthaft bedroht. In Gewässern kann eine Verschiebung um eine Fischzone Kaltwasserarten in Ostösterreich verdrängen. Die Wassertemperaturminima steigen für alle Vegetationsszenarien stärker als die Maxima an. Jene Maxima werden am besten durch dichten Schatten verringert, aber der erwartete Anstieg der Lufttemperatur kann dadurch nicht kompensiert werden. Im städtischen System wird ein Anstieg der maximalen bodennahen Lufttemperatur um 6,7 K festgestellt. Die Energiebilanz wird von Strahlung und fühlbaren Wärmefluss dominiert. Nachts kann die Wärmebelastung durch höhere Albedo und niedrige Wärmeleitfähigkeit städtischer Materialien um bis zu 1 K reduziert werden. Tagsüber ist Schatten die effektivste Maßnahme.

Betreuer: Weihs Philipp
1. Berater: Mursch-Radlgruber Erich
2. Berater: Laube Wolfgang

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