Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:
Benedikt Becsi
(2014):
Modellierung von Schneetransportprozessen im hochalpinen Raum anhand orthorektifizierter terrestrischer Aufnahmen.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Meteorologie (BOKU-Met),
BOKU-Universität für Bodenkultur,
pp 86.
UB BOKU
obvsg
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Datenquelle: ZID Abstracts
- Abstract:
- Schnee hat einen wichtigen Einfluss auf zahlreiche Funktionen und Prozesse in hochalpinen Ökosystemen, daher ist seine Erfassung und naturnahe beschreibung wichtig.
Im Abflussregime alpiner Einzugsgebiete wirkt der Schnee als Wasserspeicher für winterliche Niederschläge, die dann erst während der Schmelzsaison abflusswirksam werden. Diese hinreichend gut abzuschätzen ist für viele Fragestellungen wichtig. Das Schneeschmelzmodul eines an sich bewährten konzeptionellen hydrologischen Modells, welches jedoch die Akkumulation in sehr hohen Gebieten überschätzt, könnte durch die Berücksichtigung von Wind- und Lawinentransportprozesse ergänzt und dadurch verbessert werden.
Als erster Schritt zu desem Ziel wurden die Zusammenhänge zwischen Ausaperungsmustern und Geländeparametern in einem Gebiet in den Salzburger Hohen Tauern untersucht. Hochauflösende Aufnahmen einer Webcam auf der Edelweißspitze wurden in orthorektifizierte Schneebedeckungskarten umgerechnet. Der Zusammenhang der Ausaperungsmuster mit den Geländedaten wurden mittels dreier Regressionsverfahren simuliert – ordinary least squares, ordinale Regression und einem generalisierten additiven Modell.
Die Modelle konnten bis zu 40% der Varianz der Ausaperungsmuster allein anhand der Geländeparameter erklären. Statistisch signifikante Zusammenhänge wurden für beinahe alle Prädiktoren gefunden, obwohl das Rauschen in den Daten aufgrund von Fehlern und Unsicherheiten recht hoch war. Weiters konnte mit einem generalisierten, additiven Modell die Erklärungskraft der linearen Regressionsmodelle verbessert werden. Es zeigte sich, dass nicht-lineare Effekte bei manchen Geländeparametern wesentlich sind.
Im Rahmen der Arbeit war es noch nicht möglich, aufbauend auf den Modellergebnissen eine Quantifizierung der Schneeumlagerung vorzunehmen und das hydrologische Modell durch Berücksichtigung von Transportprozessen zu ergänzen. Durch die Analyse jener Stellen, die ein sehr frühes bzw. sehr spätes Ausaperungsdatum aufwiesen, wurden jedoch Grenzwerte in den Geländedaten identifiziert, welche für eine erste Abschätzung der Schneeverteilung verwendet wurden und Ausgangspunkt für weitere Forschungsarbeiten sein könnten.
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Beurteilende(r):
Kromp-Kolb Helga
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1.Mitwirkender:
Formayer Herbert