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Gewählte Dissertation:

Klaus Schraml (2015): On methods for hazard analysis in mountainous regions.
Dissertation - Institut für Alpine Naturgefahren (IAN), BOKU-Universität für Bodenkultur, pp 146. UB BOKU obvsg

Datenquelle: ZID Abstracts
Abstract:
Das Auftreten von gravitativen Massenbewegungen (Muren, Rutschungen, Lawinen und extreme Hochwässer) stellt für den Siedlungsraum alpiner Regionen eine ständige Bedrohung dar und führt zu Schäden an Gebäuden, Infrastruktur und im Extremfall zum Verlust von Menschenleben. Die Ausweisung potentieller Gefahrenflächen durch Massenbewegungen ist von enormer Wichtigkeit und basiert oft auf Kenntnissen vorangegangener Ereignisse. Ziel dieser Arbeit ist die Rekonstruktion und Modellierung von Wildbachprozessen, sowie Dokumentation und Monitoring einer Großraumrutschung mithilfe neuartiger Methoden. Die Dendrogeomorphologie ermöglicht anhand von Jahrring-Analysen von Massenbewegungen betroffener Bäume eine Rückdatierung der Ereignisse. In Kombination mit semiempirischen Berechnungen wurde eine Magnitude-Frequenz Beziehung zurück bis 1934 für das Einzugsgebiet des Gratzentalbachs (Tirol) rekonstruiert. Für die Modellierung beobachteter Ereignisse wurden die Simulationsprogramme RAMMS-DF, DAN3D und FLO2D kalibriert. Für RAMMS-DF und DAN3D wurde eine Sensitivitätsanalyse durchgeführt. Im Rahmen einer weiteren Untersuchung über eine Lebenszyklusanalyse von Bauwerken in einem Wildbachgerinne wurden mithilfe des numerischen Simulationsmodells FLO2D Szenarien mit erhöhten Volumina nachgebildet. In einer dendrogeomorphologischen Studie konnten mithilfe eines unbemannten Fluggeräts zusätzliche Informationen, wie zum Beispiel punktuelle Sedimentquellen von unzugänglichen Bereichen des Einzugsgebietes, erhoben werden. Weiters wurde ein UAV Gerät zu Monitoring- und Dokumentationszwecken einer Großhangbewegung eingesetzt. Unter Verwendung einer photogrammetrischen Software wurden Orthofotos und digitale Oberflächenmodelle mit einer Auflösung von ±10 cm gerechnet. Anhand dieser hochgenauen Geodaten konnten niedrige Bewegungsraten (15–90 cm/Monat) bis hin zu starken Bewegungen (bis 5 m/Monat) bestimmt werden.

Betreuer: Hübl Johannes
1. Berater:

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