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Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:

Stefanie Buchinger (2014): Künstliche Auslösung von Schneebrettlawinen Vergleich der in Österreich verwendeten Methoden.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Alpine Naturgefahren (IAN), BOKU-Universität für Bodenkultur, pp 111. UB BOKU obvsg FullText

Datenquelle: ZID Abstracts
Abstract:
Zur Sicherung von Skigebieten, Verkehrswegen und teilweise auch Siedlungsgebieten vor Lawinengefahren werden in den letzten Jahren vermehrt temporäre Schutzmaßnahmen verwendet. Vor allem im Bereich der künstlichen Lawinenauslösung wurden zahlreiche neue Methoden entwickelt, die zu einer schnelleren und effektiveren Sicherung eines Gebiets führen sollen. Aufgrund der Änderung des Lawinenerlasses ist es in Österreich seit 2011 gestattet, permanente und temporäre Schutzmaßnahmen in geeigneter Weise zu kombinieren. Im Rahmen dieser Arbeit wurden daher alle in Österreich eingesetzten Methoden zur künstlichen Lawinenauslösung einem Vergleich unterzogen. Dazu wurden in 12 Skigebieten Befragungen von Sprengexperten durchgeführt, die Aufschluss über Vor- und Nachteile der dort eingesetzten Systeme gaben. Zur Auswertung der Befragungen wurden Parameter festgelegt, anhand deren eine Bewertung der Methoden vorgenommen wurde. Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass sich die von den Herstellern angegebenen Vorteile der fix installierten Systeme (Wyssen, Gazex, Inauen-Schätti) grundsätzlich bewahrheiten. Es wird vor allem bestätigt, dass Sprengungen schneller und ohne großen Personalaufwand durchgeführt werden können. Technisch gesehen funktionieren diese ohne größere Probleme, jedoch kann es bei allen Systemen zu kleineren Störungen kommen. Bezüglich der Standortwahl wurde festgestellt, dass diese besonders beachtet werden muss, da sich eine bereits installierte Anlage sehr schwer versetzen lässt. Flexible Methoden (v.a. Handsprengungen) kommen jedoch immer noch in allen Skigebieten zum Einsatz. Vor allem in großräumigen Gebieten wird die Sprengung mittels Helikopter bevorzugt, die bei geeignetem Wetter rasch und flexibel durchgeführt werden kann. Auf diese Methoden kann daher auch durch die technische Weiterentwicklung der fix installierten Anlagen nicht verzichtet werden.

Beurteilende(r): Hübl Johannes
1.Mitwirkender: Wiesinger Thomas

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