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Gewählte Dissertation:

Souleymane Bado (2015): ADVANCES IN PLANT MUTATION BREEDING.
Dissertation - Institut für Biotechnologie, BOKU-Universität für Bodenkultur, pp 290. UB BOKU obvsg FullText

Datenquelle: ZID Abstracts
Abstract:
Die Nachhaltigkeit der weltweiten Landwirtschaft wird durch Bevölkerungswachstum, geringere Verfügbarkeit von Anbauflächen und Klimaveränderungen bedroht. Pflanzenmutationszüchtung leistet durch die Entwicklung neuartiger Genressourcen einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung dieser Herausforderungen und besteht aus drei wichtigen Komponenten: 1) alternative physikalische (nicht radioaktive) Mutagene; 2) neue Methoden zum Populationsaufbau; 3) neue phänotypische Screeningverfahren. Die Wirkung von Röntgenstrahlen auf verschiedene Kulturpflanzen wurde untersucht. Röntgenbestrahlung erzeugte dabei ähnliche Mutanten wie Gamma-Bestrahlung und kann daher als Alternative verwendet werden. Physikalische and chemische Mutationsverfahren wurden für die Induktion von Variabilität in der nicht-domestizierten Biodieselpflanze Jatropha curcas entwickelt. Mikroknollen wurden als neues Zielgewebe für Mutationsinduktion in Kartoffel untersucht. Mikroknollen erwiesen sich als nützlich, da Chimären schnell aussortiert werden können. Zwei stark kontrastierende Genotypen wurden untersucht: eine heterozygote tetraploide Sorte und eine homozygote diploide Wildart. Das Screening nach gewünschten Mutanten bleibt ein zentrales Thema für die Pflanzenzüchtung und daher wurden neue Methoden zum phänotypischen und genotypischen Screening nach abiotischen Stressantworten und Ernährungsmerkmalen entwickelt; z.B. ein Screening auf Salztoleranz in Reis unter Nutzung von Kernenergie und Analyse der Elementzusammensetzung. Es konnte gezeigt werden, dass ein kontrolliertes Screening für die Auswahl potentieller salztoleranter Linien funktioniert. Durch Vorauswahlverfahren kann die Populationsgröße auf einige wenige interessante Individuen reduziert werden. So können etwa morphologische Marker mit Merkmalen von Interesse verbunden sein, z.B. die Samenmorphologie der Erdmandel mit ihrer ernährungsphysiologischen Qualität. Visuelle Auswahl von Morphotypen wurde auch verwendet, um Mutanten von Sorghum aus Gamma-bestrahlten Saatgut zu ermitteln. Farbmutationen in der Samenschale korrelierten mit Protein- und Stärkepolymorphismen und mit Variationen in der Ernährungsqualität. Diese Sorghummutanten haben ein großes Potenzial als Nahrungs- und Futtermittel.

Betreuer: Laimer Margit
1. Berater: Vollmann Johann

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