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Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:

Johannes Peter Dressel (2014): Räumlich-zeitliche Analyse des Schadenpotentials am Beispiel von Wildbachgefahren in Österreich.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Alpine Naturgefahren (IAN), BOKU-Universität für Bodenkultur, pp 106. UB BOKU obvsg

Datenquelle: ZID Abstracts
Abstract:
Diese Arbeit stellt einen Beitrag zur Quantifizierung der physischen Vulnerabilität dar, indem das Schadenpotential durch Wildbachgefahren sowohl räumlich als auch zeitlich österreichweit analysiert wird. Dabei umfasst die Analyse ausschließlich jene Gebäude, die in WildbachGefahrenzonen liegen. Unter Verwendung der Daten aus dem Gebäude- und Wohnungsregister, den digitalisiert vorliegenden Gefahrenzonenplänen der Wildbach- und Lawinenverbauung und den digitalen Gebäudegrundrissen aus der Katastralmappe – allesamt Stand 2013 – werden die Gebäudekategorien Wohngebäude, Hotels und Gewerbe- und Industriegebäude hinsichtlich ihrer Anzahl und Lage untersucht. Angesichts einer zunehmenden Exposition von Räumen sowie einer steigenden Vulnerabilität von Infrastruktureinrichtungen gegenüber Naturgefahren, soll analysiert werden, in wie weit die Software CrimeStat® III von Levine (1999) geeignet ist, räumliche Muster für die einzelnen Gebäudekategorien zu finden. Die Analyse umfasst dabei einerseits die Datenauswertungen aus dem Gebäude- und Wohnungsregister und andererseits die Möglichkeiten der räumlichen Clusteranalyse, welche die Software CrimeStat® III bietet. Die Ergebnisse der österreichweiten Analyse der Daten aus dem Gebäude- und Wohnungsregister vom März 2013 zeigen, dass sich das Schadenpotential von Gebäuden in Wildbachgefahrenzonen – nach einem vormals tendenziell rückläufigen Trend – seit 2001 wieder im Ansteigen befindet. Einzelne Bundesländer, wie Tirol, Salzburg aber auch die Steiermark, liegen in den untersuchten Gebäudekategorien teilweise extrem über dem nationalen Durchschnitt hinsichtlich der Anzahl an gefährdeten Gebäuden in gelben und roten Gefahrenzonen. Weiterhin zeigt sich, dass die Software CrimeStat® III geeignet ist, aussagekräftige Dichteoberflächen aus den gefährdeten Gebäudekategorien zu generieren und hierarchische Cluster findet. Die Schlussfolgerung aus den Ergebnissen lässt die Vermutung zu, dass die Raumplanung in einigen Bundesländern ihrer präventiven Funktion zum Schutz vor Naturgefahren nicht ausreichend nachkommt.

Beurteilende(r): Fuchs Sven

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