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Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:

Leopold Rittler (2016): Potentials of intensification and diet choices to enhance soil use efficiency in the Danube region.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Bodenforschung (IBF), BOKU-Universität für Bodenkultur, pp 211. UB BOKU obvsg FullText

Datenquelle: ZID Abstracts
Abstract:
Aufgrund des Bevölkerungswachstums und einer Zunahme des weltweiten Fleischkonsums wird die globale Ernährungssicherheit zunehmend erschwert. Deswegen werden mögliche Lösungen wie eine Intensivierung der Landwirtschaft oder eine Reduktion des Fleischkonsums diskutiert. Ich habe das Potenzial zur Ernährungssicherheit durch eine Intensivierung berechnet, indem ich eine Schließung großer Ertragslücken im Weizenanbau im Donauraum angenommen habe. Für 41 agro-klimatisch ähnliche NUTS 3 Regionen des Donaubeckens (2.6 x 106 ha) habe ich als Ertragspotenzial das 95. Perzentil der mittleren Weizenerträge von 2000 bis 2012 definiert (~4900 kg / ha). Die Ergebnisse zeigen, dass die Weizenproduktion im Untersuchungsgebiet um ~40% erhöht werden könnte, falls der sub-optimale Einsatz von Mineraldüngern in einigen Regionen verbessert wird. Es ergäbe sich eine Steigerung der Weizenproduktion, die zusätzlich 3.22 Personen pro Hektar mit ausreichend Kalorien pro Jahr versorgen könnte (bei 3400 kcal/Tag). Das Model der Ernährungsumstellung beinhaltet ('Diet shift model’), dass ~38% der aktuellen Weizenproduktion im Donauraum (von einer gesamten Weizenfläche von 6.69 x 106 ha) statt zur Fütterung von Nutztieren für eine Herstellung von pflanzlichen Lebensmitteln und deren Verzehr verwendet wird. Mittels Faktoren zur Umwandlung von Futter in genießbares tierisches Produkt berechnete ich Umwandlungsverluste der Nutztierproduktion und ermittelte, dass eine Ernährungsumstellung eine zusätzliche Kalorienversorgung für 7.52 Personen pro Hektar und Jahr ermöglichen kann. Wenn zusätzlich andere wichtige Futtergetreidearten wie Körnermais und Gerste mitberücksichtigt werden, könnten zusätzlich zu der derzeitigen Wohnbevölkerung von ~80 Millionen Menschen insgesamt weitere ~70 Millionen mit ausreichend Kalorien aus der Donauregion versorgt werden. Daher stellt eine Ernährungsumstellung ein größeres Potenzial zur Ernährungssicherheit als die Verringerung von Ertragslücken dar.

Beurteilende(r): Wenzel Walter
1.Mitwirkender: Bauer Thomas

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