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Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:

Stefan Unterrader (2015): Quantifying rockfall risk on road lifelines in the Port Hills, Christchurch, NZ.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Alpine Naturgefahren (IAN), BOKU-Universität für Bodenkultur, pp 999. UB BOKU obvsg

Datenquelle: ZID Abstracts
Abstract:
Mit der 2010/11 Erdbebensequenz in Canterbury, Neuseeland wurde ein vorher unbekanntes Felsturz- und Steinschlagrisiko für die Bevölkerung der Port Hills ermittelt und in Folge detailliert untersucht (Massey et al., 2014). Beobachtete Schäden lassen auf ein ähnlich erhöhtes Risiko für Verkehrsteilnehmer schließen. Steinschlaggefährdete lokale Straßenabschnitte wurden daher mittels quantitativer Risikoanalyse auf bestehende Todesfallrisiken untersucht. Das dafür verwendete Rahmenkonzept für gravitative Naturgefahren (AGS, 2000) wurde konzeptuell erweitert (Wilhelm, 1997), um die räumlich-zeitliche Komponente von beweglichen Risikoobjekten besser zu erfassen. Das kollektive und individuelle Todesfallrisiko wurde in hoher zeitlicher Auflösung für mehrere Szenarien berechnet. Das Verkehrsaufkommen zeigt dabei zwei ausgeprägte Spitzen, die mit dementsprechend erhöhtem Risiko verbunden sind. In ähnlichem Ausmaß ist der Pendlerverlehr von einem überdurchschnittlichen Todesfallrisiko betroffen. Felsblöcke und/oder Staubildung auf Tunnel Road führt aufgrund der höheren Zahl exponierter Fahrzeuge ebenfalls zu erhöhten Risiken. Neben dieser zeitlichen Komponente zeigen die Berechnungen für Dyers Pass Road die räumliche Variabilität des Risikos auf. Mit der vorliegenden Arbeit liegen erste Zahlen zum Todesfallrisiko auf Straßen in den Port Hills vor. Diese Werte wurden mit Risiken verglichen, denen die neuseeländische Bevölkerung ausgesetzt ist. Die große Bandbreite dieser Werte bzw. deren öffentliche Bewertung lässt auf die Schwierigkeiten bei der Festlegung adäquater Grenzwerte schließen. Zudem wurden bekannte konzeptuelle Einschränkungen bezüglich Datenqualität und Annahmen während der Risikoberechnung erfasst; insbesondere die räumlich-zeitliche Variabilität zeigt die bedingte Anwendbarkeit "statischer" Risikoberechnungen auf.

Beurteilende(r): Fuchs Sven

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