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Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:

Peter Sucher (2017): Charakterisierung von Antibiotikaresistenzen in der Lebensmittelkette am Beispiel von Escherichia coli Isolaten aus fleischliefernden Tieren.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Lebensmittelwissenschaften, BOKU-Universität für Bodenkultur, pp 111. UB BOKU obvsg

Datenquelle: ZID Abstracts
Abstract:
Antibiotisch wirkende Substanzen sind in der Human- und Veterinärmedizin bereits seit einigen Jahrzehnten im Einsatz. Dadurch hat sich der Gesundheitszustand von Mensch und Tier maßgeblich verbessert. Viele Bakterien entwickelten allerdings sukzessive Resistenzen und heben damit die Wirkung von Antibiotika auf. Die Verbreitung von Antibiotikaresistenzen und v.a. die zunehmenden Multiresistenzen stellen inzwischen ein Risiko für die Gesundheit von Mensch und Tier dar. Die vorliegende Arbeit befasste sich in zwei unterschiedlichen Projekten mit dem Thema der Antibiotikaresistenzverbreitung in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung. Im Rahmen beider Projekte wurden Antibiotikaresistenzen in E. coli untersucht. Im ersten Projekt wurde der Einfluss unterschiedlicher Futtermittelzusätze auf das Resistenzspektrum von E. coli in Mastschweinen analysiert. Im zweiten Projekt erfolgte die detaillierte Analyse der genetischen Grundlagen detektierter Quinolonresistenzen bei E. coli Isolaten von Masthühnern. Die Ergebnisse der Mastschweinestudie zeigte anfänglich hohe E. coli Keimzahlen in den Kotproben. Auch die Keimzahlen unterschiedlich resistenter bzw. ESBL-produzierender E. coli waren erhöht. Im Laufe des Fütterungsversuchs kam es jedoch in allen Fütterungsgruppen zu einem Absinken der Keimzahlen. Dabei waren keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen feststellbar. Bei der detaillierten molekularbiologischen Untersuchung der Quinolon-resistenten E. coli aus dem Broilerversuch wurden neben einem Resistenzgen auch mehrere unterschiedliche Mutationen in der Quinolonresistenz-bestimmenden Region detektiert. Dadurch konnten die untersuchten Isolate in verschiedene genetische Subpopulationen eingeteilt werden, welche deckungsgleich mit deren phänotypischen Resistenzverhalten sind. Die erhaltenen Ergebnisse veranschaulichen die Notwendigkeit, den Einsatz der Antibiotika auf ein Minimum zu beschränken, um deren Wirksamkeit auch in Zukunft erhalten zu können.

Beurteilende(r): Domig Konrad
1.Mitwirkender: Mayrhofer Sigrid

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