Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:
Samuel Sebastian Burkhalter
(2017):
Überprüfung der praktischen Anwendbarkeit des überarbeiteten RAMMS-Waldmoduls.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Alpine Naturgefahren (IAN),
BOKU-Universität für Bodenkultur,
pp 81.
UB BOKU
obvsg
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Datenquelle: ZID Abstracts
- Abstract:
- Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Prüfung des überarbeiteten RAMMS-Waldmoduls auf seine Praxistauglichkeit. Umfangreiche Feldaufnahmen, Simulationsvarianten zur Sensitivitätsüberprüfung von Modellparametern und ein Vergleich mit dem bisherigen Modellansatz bilden die Eckpunkte dieser Studie. Im Unterschied zu anderen (Wald-)Lawinenmodellen berücksichtigt das hier verwendete «Detrainment»-Modul den Rückhalt von Schnee auf dem Fließweg durch den Bestand, und mit dem «Stem-breaking»-Modul erfolgt eine Bruchfestigkeitsprüfung der Bäume. Das Hauptaugenmerk bei der Sensitivitätsüberprüfung liegt auf den Parametern K-Wert (bestandesspezifischer Widerstandswert), mittlerer Brusthöhendurchmesser (BHD), Anbruchvolumen (ABV) und Genauigkeit der Waldkartierung, deren Einfluss auf Auslauflänge und Druckgrenzen überprüft wurde. Mithilfe der dabei gewonnenen Erkenntnisse konnten die Einsatzmöglichkeiten und das Anwendungsspektrum des Modells genauer definiert werden. Aus der Analyse der Feldaufnahmen und der Simulationsvarianten geht hervor, dass für den geübten Benutzer mit keinem zeit- und kostenintensiven Mehraufwand bei der Anwendung zu rechnen ist. Gegenüberstellungen haben gezeigt, dass der Wald im Optimalfall 40–50% des ABV, im getesteten Fall bis zu einem ABV von ca. 15’000m3 zurückhalten kann. Weiter konnte aufgezeigt werden, dass
das ABV gegenüber dem K-Wert und dem BHD am sensitivsten auf Variationen reagiert und somit gewissenhaft bestimmt werden muss. Zudem stellte sich heraus, dass sich eine unterschiedlich genaue Waldkartierung bis zu 2.5% oder ca. 25m auf die Auslaufgrenzen der Lawine auswirken kann. Gegenüber dem bisherigen Waldmodul in RAMMS verschieben sich die Druckgrenzen im Schnitt um ca. 2% oder ca. 15m in Fließrichtung nach vorne. Bei kleinen und mittleren Waldlawinen kann das Modell einen Mehrwert bei der Praxisanwendung bringen. Wichtig ist jedoch die Betrachtung des Einzelfalls, wobei die Waldwirkung
sorgfältig bestimmt werden muss.
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Beurteilende(r):
Hübl Johannes
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1.Mitwirkender:
Reiweger Ingrid