Gewählte Dissertation:
Bernhard Windsperger
(2021):
Greenhouse gas emission accounting behind consumed products in Austria –
Principles, challenges and results of an LCA- and supply chain-based
approach for consumption-based emission accounting.
Dissertation - Institut für Meteorologie und Klimatologie,
BOKU-Universität für Bodenkultur,
pp 99.
UB BOKU
obvsg
FullText
Datenquelle: ZID Abstracts
- Abstract:
- Die nationalen Treibhausgas (THG)-emissionen werden derzeit nach einem territorialen Ansatz bilanziert, wonach sämtliche Aktivitäten in einem Land berücksichtigt, Auswirkungen im Ausland (Importe und Exporte) allerdings nicht miteinbezogen werden. Daher können die Klimaeffekte hinter dem Konsum eines Landes nur bedingt abgebildet werden. In Zeiten zunehmender Globalisierung ist der Bedarf nach einer konsumbasierten THG-Bilanzierung lauter geworden und es sind diesbezüglich bereits Methoden entwickelt worden (z.B. Input-Output Modelle). Um jedoch ernsthaften Klimaschutz auf globaler Ebene betreiben zu können, bedarf es grenzübergreifender Betrachtungen und der Identifikation der konkreten Verursacher von THG-Emissionen, um zielgerichtete Maßnahmen entwickeln zu können. Die bisherigen Methoden zeigten zwar die Klimabelastungen hinter dem Konsum eines Landes, werden aber in einem hohem Aggregationsgrad auf sektoraler Ebene auf Basis monetärer Daten durchgeführt, wodurch keine produktspezifischen Informationen verfügbar sind. Im Zuge dieser Arbeit wurde eine Methode entwickelt und für Österreich angewendet, welche die THG-Emissionen hinter dem Konsum von Produkten betrachtet. Dafür wird ein materialfluss- und lebenszyklusbasierter Ansatz entwickelt, bei dem die inländische Herstellung von Produkten mit Importen und Exporten verbunden werden. Die physischen Materialflüsse werden mit produktspezifischen und lebenszyklusbasierten (LCA) Emissionsfaktoren sowie technologischen Faktoren der Branchen und Länder verknüpft, um daraus die THG-Emissionen inklusive deren Herkunft für jedes Produkt berechnen zu können. Die Ergebnisse sollen die Ableitung der klimaintensivsten Materialien und Produkte sowie deren regionale Herkunft ermöglichen, um daraus zielgerichtete THG-Reduktionsmaßnahmen zu entwickeln. Die Methode erweist sich als geeignet, benötigt aber noch weitere Optimierungen, speziell um vorhandene Unsicherheiten (z.B. Vorketten hinter Importen) verringern zu können.
-
Betreuer:
Kromp-Kolb Helga
-
1. Berater: