Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:
Florian Zimmermann
(2018):
Modellierung von Hangmuren mit RAMMS unter Verwendung einer mittels GEOLEP-Methode bestimmten Kohäsion.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Alpine Naturgefahren (IAN),
BOKU-Universität für Bodenkultur,
pp 100.
UB BOKU
obvsg
Datenquelle: ZID Abstracts
- Abstract:
- Massenbewegungen, zu denen auch Hangmuren zählen, stellen hauptsächlich in alpinen Regionen eine nicht unbedeutende Bedrohung für Personen und Infrastruktur dar. Um Gefahrenzonenpläne erstellen und raumplanerische Massnahmen zum Schutz vor solchen Massenbewegungen ergreifen zu können, müssen diese Gefahrenprozesse zuerst erkannt und anschliessend beurteilt werden. Allerdings ist vor allem die Abgrenzung des Prozessraumes und somit des gefährdeten Gebietes eine schwierige Aufgabe. Simulationsprogramme wie RAMMS sind dabei eine wichtige Hilfe zur Bestimmung der Auslauflängen und des Ablagerungsverhaltens.
Das Ziel dieser Arbeit ist es, einerseits die an der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) entwickelte GEOLEP-Methode zur Bestimmung von Bodencharakteristika wie der Kornverteilung und Plastizität auf ihre Praxistauglichkeit zu testen und mit Laborauswertungen zu vergleichen.
Dabei zeigte sich, dass die GEOLEP-Methode zwar eine effiziente Methode zur Bestimmung von Bodencharakteristika wäre, aufgrund verschiedener Unstimmigkeiten jedoch nicht nachvollziehbar und in der in Boll-Bilgot et al. (2016) vorgestellten Form somit nicht anwendbar ist.
Andererseits sollen 15 dokumentierte Hangmurenereignisse aus den Jahren 2005 sowie 2012 im Entlebuch und dem Gebiet Eriz in der Schweiz mit dem neuen RAMMS-Murgang-Modell (Version 1.6.65) unter Berücksichtigung der aus den Bodenproben bestimmten Kohäsion modelliert werden. Diese Simulationen werden jeweils hinsichtlich der beobachteten Auslauflängen beurteilt und mit Modellierungen ohne Verwendung der Kohäsion verglichen.
Die Simulationen zeigten, dass die in RAMMS zu verwendende Kohäsion weniger vom auslösenden Ereignis, dem Volumen oder von der jeweiligen Bodenklasse, in der das Ereignis stattfand, beeinflusst war, sondern sich eher wie eine von den gewählten Reibungsparametern abhängige Konstante verhält. Zwar resultierten gewisse Modellierungen unter Verwendung der Kohäsion verglichen mit denjenigen ohne Kohäsion in klar realistischeren Simulationsergebnissen, allerdings konnte keine generelle quantitative Verbesserung der Übereinstimmung zwischen beobachteten und modellierten Transport- und Ablagerungslächen festgestellt werden.
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Beurteilende(r):
Hübl Johannes