Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:
Erich Rabanser
(2017):
Hochwasserereignis 01.06.2016 Simbach am Inn (Bayern)
Versagen des Schulstraßendammes - Ursachen und Auswirkungen.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Alpine Naturgefahren (IAN),
BOKU-Universität für Bodenkultur,
pp 145.
UB BOKU
obvsg
Datenquelle: ZID Abstracts
- Abstract:
- In Folge langanhaltender und intensiver Regenfälle kam es im Landkreis Rottal-Inn (Bayern) am 01.06.2017 zu verheerenden Überflutungen. Besonders schlimm traf es dabei Simbach am Inn, wo laut Medienberichten 7 Todesopfer und Sachschäden in Milliardenhöhe zu beklagen waren. Bald war auch die Ursache für das Unglück gefunden. Nämlich ein laut Augenzeugenberichten verklauster Wellstahldurchlass im Bereich der Schulstraße, der dazu geführt hätte, dass sich das Retentionsbecken hinter dem Damm aufstaute und beim Überströmen des Dammkörpers und dessen Versagen eine gigantische Flutwelle entstand, die sich die Ortschaft hinunter wälzte.
Im Zuge dieser Arbeit sollen diverse Fragestellungen rund um die Ursachen und die Auswirkungen des Versagens des Schulstraßendammes beantwortet werden. [...] In weiterer Folge wird der Versagensmechanismus genauer untersucht und die dadurch entstehende Hochwasserwelle mit den Programmen DEICH und WinDAM_C simuliert.
Infolge weitreichender Untersuchungen bringt diese Arbeit qualitative und quantitative Aussagen zum Verlauf des Ereignisses und aller einwirkenden Umstände im Bereich des Schulstraßendammes ans Licht.
Schlussendlich kann festgehalten werden, dass eine zumindest teilweise Verklausung des Wellstahldurchlasses sehr wahrscheinlich ist, dies zu einem schnelleren Anfüllen des hinter dem Damm befindlichen Retentionsbeckens geführt hat und der den Damm überströmende Anteil des Abflusses dadurch erhöht wurde. Im Zuge des Überströmens des Dammes kam es zu dessen Versagen, obwohl der Dammkörper grundsätzlich für seine Funktion als Hochwasserrückhaltedamm geeignet war. Die Simulationen ergeben, dass der Maximalabfluss der Hochwasserwelle, die durch das Dammversagen entsteht, dabei etwa doppelt so groß ist wie der ursprüngliche Hochwasserabfluss ohne Dammversagen (Ergebnisse aus DEICH und WinDAM_C). Durch weitere Retentionsräume entlang des Bachlaufes kam es jedoch wiederum zu einer Abschwächung der Hochwasserwelle bis zur Ortschaft.
-
Beurteilende(r):
Hübl Johannes