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Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:

Marina Schützenhofer (2020): Von der Heu- zur Silomilch und wieder zurück! Gute Vermarktung oder qualitativ wirklich besser?.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Lebensmittelwissenschaften, BOKU-Universität für Bodenkultur, pp 105. UB BOKU obvsg

Datenquelle: ZID Abstracts
Abstract:
Die Heumilch, ursprünglich Voraussetzung für qualitativ hochwertige Hartkäseproduktion, erfreut sich bei Konsumentinnen und Konsumenten als Konsummilch großer Beliebtheit. Ein breites Feld an Literatur zeigt, dass die Fütterung der Tiere den größten Einfluss auf das Fettsäuremuster der Milch aufweist. In dieser Arbeit wurde versucht, die unterschiedlichen Einflüsse der Rationskomponenten auf das Milchfettsäuremuster, beziehungsweise die Rationskomponenten selbst, zu beleuchten. Hinsichtlich der Gehalte an ernährungs-physiologisch wertvollen Fettsäuren in der Milch zeigt die Weidenutzung den größten Effekt. Der Zugang zur Weide, ob sie nun extensiv genutzt und artenreich ist, oder intensiv genutzt wird, führt bei Untersuchungen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Die Fütterung von Grassilagen artenreicher Felder zeigt ebenso wie Weide von artenreichen Beständen einen Anstieg des cis9 trans11-Gehaltes in der Milch. Gesichert ist, dass sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe einen Einfluss auf die Biohydrierung im Pansen ausüben, wodurch es zur Akkumulation von Vaccensäure kommt, das wiederum als Vorstufe von cis9 trans11-CLA gilt. Forschung im Bereich der unterschiedlichen Auswirkungen der sekundären Pflanzenmetaboliten wird noch benötigt. Almfutter wird häufig zu einem späteren Zeitpunkt genutzt als in Tallagen, wodurch es geringere Energiegehalte für die Milchproduktion bereitstellt. Bei unzureichender energetischer Versorgung beginnen Milchkühe das Energiedefizit mittels Körperfettmobilisation auszugleichen. In dieser Phase enthält die Milch einen erhöhten Anteil an C18:1 cis9, welche die Hauptfettsäure im Körperfett darstellt. Hohe Kraftfuttergaben in der Ration hemmen die Lipolyse, wodurch es zu geringer Biohydrierung im Pansen kommt und futterbedingte ungesättigte Fettsäuren nicht vollständig zu C18:0 abgebaut werden. Die Heufütterung weist eine höhere Transferrate an 18:3 n-3 FS und 18:2 n-6 Fettsäuren in die Milch als die Silagefütterung auf, wobei Grassilage im Gegensatz zur Maissilage einen höheren Anteil an ungesättigten zu gesättigten Fettsäuren aufweist.

Beurteilende(r): Mayer Helmut

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