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Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:

Philipp Thunshirn (2020): A Socio-Metabolic Assessment of Material Stocks in the Electricity Infrastructure.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Soziale Ökologie (SEC), BOKU-Universität für Bodenkultur, pp 129. UB BOKU obvsg FullText

Datenquelle: ZID Abstracts
Abstract:
Die weltweite Entnahme von Ressourcen ist ein wesentlicher Treiber für zahlreiche Umweltbelastungen. Ein Rückgang des globalen Materialverbrauches und der damit Zusammenhängenden Abfallflüsse und Emissionen ist derzeit nicht in Sicht. Bemühungen um mehr Ressourceneffizienz in der Energiewirtschaft sind besonders herausfordernd, da die Substitutionsmöglichkeiten von Elektrizität im gesellschaftlichen Energiesystem sehr begrenzt sind. Aufgrund des zuerwartenden Umbaus des Energiesystems in Richtung erneuerbarer Energien, des verbesserten Zugangs zu Elektrizität im Globalen Süden und des Bevölkerungswachstums ist mit einem umfassenden Ausbau der Elektrizitätsinfrastruktur zu rechnen. Diese Arbeit untersucht die Materialbestände der globalen Strominfrastruktur auf der grundlage räumlich expliziter GIS-Daten. Methodische Grundlage ist das Instrumentarium der Materialflussrechnung (MFA), angewendet wird weiters auch multiple Regression. Die weltweiten Materialbestände belaufen sich nach dieser Berechnung im Jahr 2019 auf 2184 ± 366 Millionen Tonnen; von besonderem Interesse ist die große Menge an Kupfer Beständen in der Elektrizitätsinfrastruktur von 165 ± 37 Mt, ein Volumen, das auch in Bezug auf die verfügbaren Reserven von Bedeutung ist. Eine Szenariorechnung zeigt eine starke Zunahme der Elektrizitätsinfrastruktur in den nächsten Jahrzehnten. Der weitere Ausbau der Elektrizitätsinfrastruktur, insbesondere in Entwicklungs- und Schwellenländern, könnte eine Herausforderung für die synergistische Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) darstellen, da ein verbesserter Zugang zu Elektrizität die Materialnachfrage, und die damit verbundenen CO2-Emissionen erhöht. Eine Verringerung der Umweltauswirkungen kann durch Ressourceneffizienz, die Schließung von Materialkreisläufen und den Rückgang der mit der Metallgewinnung und -verarbeitung verbundenen CO2-Emissionen erreicht werden.

Beurteilende*r: Krausmann Fridolin
1.Mitwirkender: Kalt Gerald

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