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Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:

Lea Dosser (2021): Validation of vulnerability cuvers and indicators - the 2018 Dimaro torrential event.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Alpine Naturgefahren (IAN), BOKU-Universität für Bodenkultur, pp 104. UB BOKU obvsg

Datenquelle: ZID Abstracts
Abstract:
In den letzten Jahren wurden zunehmend Schadensereignisse im gesamten europäischen Alpenraum verzeichnet. Um die negativen Folgen solcher Ereignisse zu reduzieren, muss der zugrunde liegende schadenbestimmende Faktor, die physikalische Vulnerabilität, analysiert und verstanden werden. Die vorliegende Arbeit konzentriert sich auf die Bewertung der physikalischen Vulnerabilität unter Anwendung der beiden Methoden der Vulnerabilitätskurven (Fuchs et al., 2019a) und des indikatorbasierten Ansatzes des „Physical Vulnerability Index – PVI“ (Papathoma-Köhle et al., 2019) mit Schwerpunkt auf den entstandenen Schäden und den damit verbundenen monetären Verlusten an den Gebäuden. Die Analyse basiert auf Schadensdaten eines Wildbachereignisses aus dem Jahr 2018 in Dimaro, Norditalien, wobei rund 200.000 m³ transportiertes Geröll zahlreiche Menschen zur Evakuierung ihrer Häuser zwang und erhebliche Schäden an den betroffenen Strukturen verursachte. Aufgrund gegebener Umstände erfolgt die Auswertung der erforderlichen Parameter und Variablen (z.B. der Prozessintensität) auf Grundlage von Foto- und Videoanalysen. Ereignisspezifische Vulnerabilitätskurven mit Fokus auf dem Verlustgrad, das Verhältnis zwischen den Wiederherstellungskosten des Gebäudes und seinem Wert, werden entwickelt. Durch die Anwendung von vier verschiedenen Ansätzen zur Gebäudewertschätzung wird eine Standortabhängigkeit der Kurven aufgezeigt. Die Aktualisierung des bestehenden Beta-Modells mit den Datenpunkten aus dieser Fallstudie belegt dessen dynamische Struktur. Darüber hinaus werden Indikatoren, welche die Charakteristiken der betroffenen Gebäude beschreiben, evaluiert und der entsprechende PVI berechnet. Die räumliche Verteilung des Indexes wird mit Hilfe einer GIS-Anwendung veranschaulicht, welche es erlaubt, besonders gefährdete Zonen zu erkennen. Diese Methode bietet eine zuverlässige Alternative zur Quantifizierung der physikalischen Vulnerabilität und ermöglicht ein besseres Verständnis der zugrunde liegenden Unsicherheiten. Die Bewertung der physikalischen Vulnerabilität ermöglicht nicht nur eine genauere Abschätzung möglichen Kosten zukünftiger Ereignisse, sondern stellt Informationen für Entscheidungsträger und Behörden zur Verfügung, um sich besser auf bevorstehende Extremereignisse vorzubereiten und damit das Risiko zu reduzieren.

Beurteilende(r): Fuchs Sven
1.Mitwirkender: Papathoma-Köhle Maria

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