BOKU - Universität für Bodenkultur Wien - Forschungsinformationssystem

Logo BOKU-Forschungsportal

Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:

André Wittmann (2020): „Biological drivers of soil aggregate stability under different tillage intensities”.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Bodenforschung (IBF), BOKU-Universität für Bodenkultur, pp 63. UB BOKU obvsg FullText

Datenquelle: ZID Abstracts
Abstract:
Bodenbearbeitungssysteme stehen im Fokus nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken. Oft werden zwei verschiedene Systeme verglichen: konventionelle und konservierende Bodenbearbeitung. Die mechanische Störung wirkt sich negativ auf Bodenorganismen wie Regenwürmer und Pilzhyphen aus und verringert somit die Bodenaggregatstabilität (BAS). Konservierende Praktiken können Bodenerosionen verringern und somit Verluste an organischem Kohlenstoff im Boden (SOC) ausgleichen. Diese Studie zielt darauf ab, Auswirkungen langfristiger Bodenbewirtschaftung auf die SOC-Konzentration, BAS sowie Pilzbiomarker zu untersuchen sowie mikrobielle Nekromasse und deren mögliche Beziehungen im Freien-und Rhizosphären-Boden als auch in Regenwurm-"Haufen" zu bestimmen. Dafür wurde im Sommer 2019 ein Versuchsfeld beprobt, wo die Bodenbearbeitung seit 2006 mit unterschiedlicher Intensität erfolgte: (i) konventionelle (CT), (ii) reduzierte (RT), (iii) minimale (MT) und (iv) keine Bodenbearbeitung (NT), in je 3 Parzellen. Auf jeder Parzelle wurden Teilparzellen mit Zäunen angelegt und 15 Lumbricus terrestris Regenwürmen hinzugefügt. Bodenproben wurden aus Freiem- und Rhizosphären-Boden jeder Parzelle und aus Regenwurm-Teilparzellen entnommen. Mit steigender Bearbeitungsintensität des Bodens nahm die BAS ab. Prazellen mit konservierender Bodenbearbeitung (NT und MT) wiesen die höchsten Mengen an SOC und gelöstem Kohlenstoff (DOC) sowie Ergosterol, Glomalin und Aminozuckern auf. Die höchsten Werte wurden generell für MT beobachtet, während die BAS bei NT am höchsten war. Dies weist auf eine Stimulierung des mikrobiellen Wachstums durch geringfügige Bodenbearbeitung hin. Die kurzfristige Anreicherung von Regenwürmern im Boden hatte keinen Einfluss auf den SOC, zeigte jedoch erhöhte DOC-Konzentrationen. Wir schließen daraus, dass konservierende Bodenbearbeitungspraktiken wie MT für SOC womöglich über bodenbiologische Parameter von Vorteil sind, im Vergleich zu CT.

Beurteilende(r): Keiblinger Katharina
1.Mitwirkender: Bodner Gernot
2.Mitwirkender: Euteneuer Pia

© BOKU Wien Impressum