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Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:

Magdalena Pescoller (2021): Event documentation and analysis of mass wasting processes in the Gastein valley (Salzburg/Austria) in November 2019.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Alpine Naturgefahren (IAN), BOKU-Universität für Bodenkultur, pp 119. UB BOKU obvsg FullText

Datenquelle: ZID Abstracts
Abstract:
Starke Unwetter mit massiven Niederschlägen führten im November 2019 zu zahlreichen Massenbewegungen, wie Murgängen und Hangrutschungen im östlichen Alpenraum. Unter anderem war auch das Gasteinertal schwer davon betroffen. Massenbewegungen sind im alpinen Raum keine Seltenheit und stellen seit jeher eine Gefahr für dortige Siedlungsgebiete und Infrastrukturen dar. Auch, oder gerade deshalb, ist es wichtig den Umgang mit solchen Gefahren ständig zu verbessern, um Risiko und Schäden zu minimieren. Um eine möglichst effiziente Gefahrenreduktion zu erreichen ist ein gutes Prozessverständnis und speziell der Auslösemechanismen notwendig. In dieser Masterarbeit werden wichtige Aspekte und Einflussgrößen, die für die Auslösung von Lockergesteinsrutschungen und Hangmuren eine Rolle spielen, identifiziert und quantifiziert. Die Analyse basiert dabei auf einer detaillierten Ereignisdokumentation der Ereignisse 2019 im Gasteinertal. Häufigkeitsverteilungen und Instabilitätsindizes für unterschiedliche Parameter wurden berechnet, um die Signifikanz unterschiedlicher Faktoren zu zeigen. Starke Hangneigungen, Existenz geologisch vorhandener Gleitflächen und Material Verfügbarkeit konnten als natürliche Faktoren, Dispositionserhöhende Faktoren, identifiziert werden. Neben diesen konnten jedoch auch ein anthropogener Einfluss auf Hangversagen festgestellt werden. Dieser zeichnete sich besonders im Einflussbereich von Forststraßen und Wanderwegen ab. Hangeinschnitte, die mit der Konstruktion von Forststraßen einhergehen zeigten eine deutliche Häufung von Lockergesteinsrutschungen. Es konnte festgestellt werden, dass einerseits ungünstig angelegte Hangneigung der Böschungen und künstlich geschaffene Geländekanten ein Problem darstellen. Andererseits zeigten Forststraßen und Wanderwege auch einen starken Einfluss auf die Hanghydrologie. Mithilfe dieser Erkenntnisse konnten am Ende Anregungen zur Verbesserung in Forststraßenbau und – Erhaltung abgegeben werden.

Beurteilende*r: Kaitna Roland

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