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Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:

Sebastian Pflauder (2020): Entwicklung einer Methode zur Priorisierung von Instandsetzungsmaßnahmen auf Basis einer Risikobetrachtung.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Alpine Naturgefahren (IAN), BOKU-Universität für Bodenkultur, pp 191. UB BOKU obvsg

Datenquelle: ZID Abstracts
Abstract:
Anhand von sieben Wildbacheinzugsgebieten wird auf Basis einer halbquantitativen Risikoanalyse eine Methode veranschaulicht und angewendet, die der Priorisierung von Instandsetzungsmaßnahmen von Schutzbauwerken der Wildbachverbauung dient. In jedem dieser Wildbacheinzugsgebiete befinden sich nach ONR 24803 (2008) definierte Schlüsselbauwerke, die auf Grund ihres Bauwerkalters und/oder regelmäßiger Beanspruchung durch Wildbachprozesse einen schlechten Erhaltungszustand aufweisen. Die Schlüsselbauwerke stellen die Grundgesamtheit dar und wurden von der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) Gebietsbauleitung Osttirol ausgewählt. Die Methode stellt über Versagensszenarien der Schlüsselbauwerke Gefährdungsbereiche am Schwemmkegel bzw. im Prozessgebiet des Wildbaches anhand von Ausmaßkarten dar. Folgende Szenarien werden dargestellt: Das Superpositionsszenario auf Ausmaßgrundlage eines siedlungsrelevanten, ortsumhüllenden Bereiches (eine „Prozessumhüllende“ der beiden folgenden Szenarien), das Bauwerkversagens- und das Überlastszenario. Die Gefährdungsbereiche der Versagensszenarien werden über eine GIS-Analyse mit dem digitalen Flächenwidmungsplan verschnitten. Als Quantifizierungsindikator der Szenarien bzw. Gefährdungsbereiche dient das Schutzdefizit, das in diesem Kontext einen generellen Mangel an Sicherheit beschreibt. Die erstellten Szenarien geben zwar keine Informationen über die Frequenz und/oder Magnitude, sie erlauben aber nach (Mergili und Glade, 2020) eine flächenhafte Einschätzung des Gefährdungspotentials und der entsprechenden gesellschaftlichen Exponiertheit. Das Ziel der Methode ist es, ein alternatives (schnelleres) Verfahren zur aufwendigeren Kosten-Nutzen-Untersuchung der WLV zu entwickeln. Die entwickelte Methode stellt ein strukturiertes Ablaufschema zur Entscheidungshilfe für sanierungs- und/oder adaptierungsbedürftige Schlüsselbauwerke mit retentierender, dosierender, filternder und energieumwandelnder Funktion dar.

Beurteilende(r): Hübl Johannes
1.Mitwirkender: Fuchs Sven

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