BOKU - Universität für Bodenkultur Wien - Forschungsinformationssystem

Logo BOKU-Forschungsportal

Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:

Tazio Cesare Bernardi (2023): Assessment of movement rates and sediment dynamics at Löchertroggraben – Defereggen valley, Austria.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Alpine Naturgefahren (IAN), BOKU-Universität für Bodenkultur, pp 109. UB BOKU obvsg

Datenquelle: ZID Abstracts
Abstract:
In Folge von Niederschlagsereignissen können Wildbäche große Mengen an Sediment aus den Einzugsgebieten in die Täler transportieren. Für die Bewertung der von Wildbächen ausgehenden Gefahr ist ein besseres Verständnis der Sedimentdynamik im Quellgebiet von zentraler Bedeutung. Moderne Fernerkundungsmethoden, wie terrestrisches Laserscanning oder autonome Fluggeräte (UAVs), werden zunehmend eingesetzt, um topografische Veränderungen im Einzugsgebiet zu erkennen. Insbesondere die Lasertechnologie ermöglicht es, hochgenaue digitale Höhenmodelle (HRDEMs) zu erstellen. Ziel dieser Arbeit war es, signifikante Erosions-, Akkumulations- und Sedimentverschiebungsprozesse im Löchertroggraben, Österreich, zu lokalisieren und zu identifizieren und die Auswirkungen dieser Prozesse auf die Entstehungsmechanismen von Murgängen, die häufig am Schwemmkegel beobachtet werden, zu beurteilen. Die Erosionsphänomene an den Hängen des Löchertroggrabens wurden untersucht durch: I) multitemporale terrestrische Laserscandaten (TLS); II) multitemporale luftgestützte Laserscandaten (ALS) und III) Verwendung von Orthofotos. Die Identifizierung und Quantifizierung von Erosion, Ablagerung und Sedimentverschiebung erfolgte in GIS unter Verwendung von DEMs of Difference (DoDs) und aus TLS- und ALS-Daten abgeleiteten Hillshades. Es wurde festgestellt, dass über einen Zeitraum von 12 Jahren im oberen Einzugsgebiet eine erhebliche Erosion stattgefunden hat. Rutschungen hatten Bewegungsgeschwindigkeiten von bis zu 19 m/Jahr. Murgänge scheinen entweder von aktiven Rutschgebieten oder durch die Mobilisierung von Sedimenten, die sich unterhalb der aktiven Rutschgebiete angesammelt haben, ausgelöst zu werden. Es konnten Bewegungsraten die über 15 cm und Sedimentablagerung die über 29 cm lagen, festgestellt werden. Die Ergebnisse dieser Studie verdeutlichen die Bedeutung der Kopplung zwischen Hang- und Gerinne Prozessen für die Entstehung von Murgängen und zeigen ein Einzugsgebiet ohne Sedimentlimitation.

Beurteilende*r: Kaitna Roland
1.Mitwirkender: Kuschel Erik
2.Mitwirkender: Aigner Philipp

© BOKU Wien Impressum