Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:
Carina Pölzl
(2022):
Paving the way for community acceptance of wind energy projects: A case study exploring opportunities of public participation.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Sicherheits- und Risikowissenschaften,
BOKU-Universität für Bodenkultur,
pp 93.
UB BOKU
obvsg
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Datenquelle: ZID Abstracts
- Abstract:
- Die Dekarbonisierung des Energiesystems ist entscheidend, um die globale Erwärmung zu begrenzen und die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels abzuwenden. Erneuerbare Energietechnologien wie Windturbinen sind wesentlicher Bestandteil der österreichischen Strategie, Klimaneutralität zu erreichen. Allerdings werden Windkraftanlagen oft in unmittelbarer Nähe zu Siedlungsgebieten errichtet, was zu lokalen Widerständen führen kann. Das Konzept der sozialen Akzeptanz wird häufig verwendet, um die unterschiedlichen Akzeptanzmuster von erneuerbaren Energietechnologien zu analysieren. Forschung über soziale Akzeptanz von Windenergie legt nahe,
dass Bürger*innen einen Windpark eher akzeptieren, wenn sie die Möglichkeit haben, sich im Planungsprozess zu beteiligen. Ausgehend von den Begriffen Öffentlichkeitsbeteiligung und Energiedemokratie wurde in dieser Studie der Planungsprozess eines Windparkprojekts in
Niederösterreich aus einer ex-post Perspektive analysiert. Mittels qualitativer Sozialforschung wurde untersucht, inwieweit normative Kriterien der Öffentlichkeitsbeteiligung im Planungsprozess des
Windparks berücksichtigt wurden. Die Wahrnehmungen des Windpark Planungsprozesses wurden mittels halbstrukturierter Leitfadeninterviews von drei unterschiedlichen Stakeholdergruppen, nämlich der Betreibergesellschaft, Gemeindepolitiker*innen und Gemeindebürger*innen erforscht. Die wichtigsten Forschungsergebnisse waren, dass das fehlende Mitspracherecht der Bürger*innen
über Standortentscheidungen von Windturbinen zu Unzufriedenheit und Widerstand gegen den Windpark führte und dass Partizipation nur als der Akt des Gebens oder Nehmens von Informationen
über bereits getroffene Entscheidungen verstanden wurde. Ein solches Maß an Bürgerbeteiligung ist weder aus Sicht der Energiedemokratie noch zur Förderung der lokalen Akzeptanz eines Windparkprojekts ausreichend. Um Standortentscheidungen für Windkraftanlagen zu legitimieren und sicherzustellen, dass alle Bürger*innen ein Mitspracherecht in Entscheidungsfindungsprozessen haben, schlägt diese Studie vor, mithilfe eines partizipativen Prozesses, regionale Klima- und
Energiepläne zu entwickeln.
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Beurteilende*r:
Liebert Wolfgang
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1.Mitwirkender:
Scherhaufer Patrick