Gewählte Dissertation:
Karin Ebner
(2005):
Investigation of human adenoviruses in infectious and malignant disease.
Dissertation,
BOKU-Universität für Bodenkultur.
UB BOKU
obvsg
Datenquelle: ZID Abstracts
- Abstract:
- Humane Adenoviren (AdV) beeinhalten derzeit 51 verschiedene Serotypen, welche auf Grund ihrer morphologischen, transformierenden und hämoagglutinierenden Eigenschaften in sechs Species (A-F) unterteilt sind. Das Auftreten von AdV Infektionen ist weit verbreitet und geht bei Personen mit einem intakten Immunsystem nicht mit schweren Erkrankungen einher. Anders ist die Situation bei immunsupprimierten Patienten wo AdV klinisch wichtige Pathogene darstellen. AdV Infektionen können bei jenen Patienten zu invasiven Verläufen führen, die mit einer hohen Sterblichkeitsrate einhergehen. Eine verlässliche und schnell durchführbare Diagnostik ist deshalb unerlässlich. Für den in diesem Zusammenhag etablierten RQ-PCR Assay wurden in der vorliegenden Arbeit die fehlenden Sequenzen des viralen Hexongens sequenziert. Die Kenntnis der Sequenzen ermöglichte zusätzlich die Etablierung eines serotyp-spezifischen Assays auf molekularer Ebene. AdV werden außerdem auf Grund ihrer onkogenen Wirkung im Tiermodell im Zusammenhang mit malignen Erkrankungen viel diskutiert. Ein weiteres Ziel dieser Arbeit war es, pädiatrische Tumore auf das Vorkommen von AdV zu analysieren. Der neu entwickelte RQ-PCR Assay ermöglichte das Screening von mehr als 500 Tumorproben, welche verschiedene Leukämien, Lymphome und solide Tumore beinhalten. Bei 10% der untersuchten Lymphome sowie in 50-80% der untersuchten Proben von Tumorentitäten des Zentralnervensystems (ZNS) konnte AdV DNA gefunden werden. Diese Daten wurden mittels in-situ Hybridisierung bestätigt um mögliche Kontaminationen bei der PCR auszuschließen, wobei die detektierten AdV in den Tumorzellen zu finden waren. Das Auffinden von AdV DNA in Proben von nicht-malignem Hirngewebe weist außerdem darauf hin, dass AdV im ZNS vorkommen, wodurch ein möglicher Zusammenhang zwischen latenten Infektionen und einer anschließenden Entartung der Zellen denkbar wäre.