BOKU - Universität für Bodenkultur Wien - Forschungsinformationssystem

Logo BOKU-Forschungsportal

Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:

Martin Eschgfaeller (2006): Optimierung der Geschiebebewirtschaftung am Höllentalbach bei Tramin.
Diplomarbeit / Masterarbeit, BOKU-Universität für Bodenkultur. UB BOKU obvsg

Datenquelle: ZID Abstracts
Abstract:
Im Juni 1986 wurde das Dorf Tramin von einem großen Murereignis heimgesucht. Der Höllentalbach beförderte dabei rund 375.000 m³ Wasser und Geschiebe ins Tal und begrub die Kellereigenossenschaft, die Sportzone des Dorfes sowie 25 ha Dauerkulturen unter sich. Für das Dorf wurde daraufhin ein Schutzkonzept nach dem damaligen Stand des Wissens und der Technik erstellt und der Mittel- und Unterlauf des Höllentalbaches verbaut. Die vorliegende Arbeit soll als Grundlage zur Verbesserung des bestehenden Schutzkonzeptes, sowie als Basis für eine weiterführende Projektierung und Maßnahmenplanung dienen. Aufgrund fehlender Pegelmessungen wurde aus Niederschlagsdaten eine mögliche, hundertjährliche Hochwasserganglinie errechnet. Die Ergebnisse aus dem dazu verwendeten Niederschlags-Abflusssimulationsmodell ¿IWK-HW¿ wurden mit den Ergebnissen empirischer Hochwasserformeln verglichen. Sie ergaben eine Abflussfracht von 118.500 m³ Wasser bei einem Spitzenabfluss von 41,0 m³/s. Durch Erhebungen im Einzugsgebiet wurden die Geschiebepotentiale ermittelt und diverse Kornparameter bestimmt. Anhand dieser Analysen wurde festgestellt, dass sich seit 1986 wieder rund 143.000 m³ Geschiebe im Einzugsgebiet gesammelt haben. Sieb- und Schlämmanalysen, sowie Laborversuche am Viskometer gaben Aufschluss über das potentielle Fließverhalten (Rheologie) möglicher Feststoff-Wassergemische aus dem Einzugsgebiet. Schließlich wurden aus der ermittelten Hochwasserganglinie und den einzelnen Geschiebepotentialen Murganglinien erstellt und diverse Szenarien mit dem zweidimensionalen Mur- und Abflussmodell ¿FLO-2D¿ simuliert. Daraus resultiert die Erkenntnis, dass eine Abflussspitze >78 m³/s bei einem Feststoffvolumen von 102.000 m³ und einem gesamten Abflussvolumen von 210.000 m³ nicht mehr schadlos abgeführt werden kann und zu erneuten Vermurungen des Siedlungsraumes führt. Auf der Basis der Ergebnisse werden schließlich Empfehlungen für zukünftige Maßnahmen zur Verbesserung des Schutzkonzeptes erörtert.

Beurteilende(r): Hübl Johannes

© BOKU Wien Impressum