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Gewählte Dissertation:

Christa Mersich (2006): Generation of Bioactive Peptides by a Secretory Library.
Dissertation, BOKU-Universität für Bodenkultur, pp 164. UB BOKU obvsg

Datenquelle: ZID Abstracts
Abstract:
Ziel dieser Arbeit war die Etablierung einer neuartigen biologischen Peptidbibliothek; zum Auffinden von neuen Interaktionspartnern für unterschiedliche Zielproteine. Peptidbibliotheken mit langen Zufalls-Peptiden stellen eine wertvolle Quelle für neuartige Moleküle mit unterschiedlichsten biologischen Aktivitäten. Die Anwendungsgebiete von Peptidbibliotheken sind vielfältig; sie reichen vom Auffinden von therapeutisch wirksamen Stoffen bis zu Anwendungen in der Proteinreinigung. Im Gegensatz zu anderen biologischen Bibliotheken werden die Zufallspeptide nicht an der Zelloberfläche oder im Zellinneren präsentiert, sondern in den Kulturüberstand von S. cerevisiae ausgeschleust. Die Zufallspeptide werden dabei als carboxyterminale Verlängerungen des Proteins Eukaryotischer Initiationsfaktor 5a ausgebildet. Diese Fusionsproteine lassen sich sehr gut im Mikrotiterplattenformat kultivieren. Mit Hilfe dieser Bibliothek wurden Fusionsproteine gefunden, die an inhibitorische Antikörper des Blutgerinnungsfaktors VIII binden. Die Inhibitoren ließen sich durch diese Fusionsproteine aus ihren Komplexen mit Faktor VIII verdrängen. Weiters konnte durch Zusatz dieser Fusionsproteine die biologische Aktivität von Faktor VIII in Gegenwart der Inhibitoren festgestellt werden. Weiters wurden in dieser Bibliothek mögliche Liganden für die Affinitätschromatographie von zwei unterschiedlichen Proteinen gesucht. Die Spezifität der Bindung von Ligand ¿ Zielprotein wurde mit Hilfe von Verdrängungstests ermittelt. Die Peptide wurden chemisch synthetisiert und an herkömmliche Chromatographiemedien gebunden. Die ermittelten Peptide zeigten noch nicht die benötigten Bindungseigenschaften, sie stellen jedoch die Basis für weitere Versuche dar. Die Fusionsproteine dieser Bibliothek können aufgrund ihres aminoterminalen FLAG-Peptides durch anti-FLAG Immunaffinitäts-Chromatographie gereinigt werden; weiters kann die Proteinkonzentration durch eine Echtzeit-Biosensor-Methode bestimmt werden.


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