Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:
Florian Riedl
(2006):
Wildbachverbauungsprojekt - Obingbach Gemeinde Kirchbichl/Tirol.
Diplomarbeit / Masterarbeit,
BOKU-Universität für Bodenkultur,
pp n.a..
UB BOKU
obvsg
Datenquelle: ZID Abstracts
- Abstract:
- Zusammenfassung
Im Zentrum dieser angewandten Diplomarbeit steht ein Wildbach ca. 6 km südöstlich von Wörgl (Gemeinde: Kirchbichl). Bedingt durch das letzte Murgereignis vom 11. Juli 2005 und dem daraus resultierenden Schäden an Gebäuden und an infrastrukturellen Einrichtungen wurde im Zuge eines Projektes der Wildbach- und Lawinenverbauung (Tirol), Gebietsbauleitung ÖUI ein Verbauungskonzept für den Obingbach erstellt. Anhand dieses Verbauungskonzeptes soll das Risikopotential für die am Schwemmkegel gelegenen Siedlungen reduziert werden. Insgesamt sind 51 Gebäude (Haupt- und Nebengebäude, Garagen) betroffen, wovon 2 Einfamilienhäuser an der roten Gefahrenzone angrenzen.
Die Darlegung der maximalen Hochwasserspitze (HQmax) bemessen auf ein 150 jähriges Ereignis sowie die Ermittlung bzw. Erfassung der maximalen Ereignisfrachten stellen fundamentale Bausteine für die Projektierung dar. Auf Basis dieser Erkenntnisse wird eine gezielte Maßnahmenplanung durchgeführt um die Wildbachtätigkeit des ¿Obingbaches¿ innerhalb des Bemessungszeitraumes zu vermindern. Für die ökonomische Beurteilung dieses Projektes soll entsprechend einer Kosten-Nutzen-Untersuchung ein positiver Kapitalwert die Wirtschaftlichkeit dieses Bauvorhabens ausdrücken.
Die geologischen Rahmenbedingungen werden bestimmt durch das Auftreten der Gröden Formation (O-Perm) und im Hangenden durch den Alpinen Buntsandstein. Der generelle Reifegrad dieser Sedimente gibt ein entscheidendes Kriterium in Bezug auf die lithologische Abgrenzung und auf die Erosionsfähigkeit der Gesteinstypen an. Die strukturellen und geotechnischen Eigenschaften (Kluftsystem, Geological Strength Index- GSI) erlauben eine Einschätzung des Erosionspotentials und ergaben eine relativ geringe Erosionsfähigkeit der Gröden Formation und des Alpinen Buntsandsteines an.
Nach ermittelter Ereignisfracht der Teileinzugsgebiete wird für die Maßnahmenplanung ein Geschiebeablagerungsbecken mit einer Dimensionierung von 2.500 m³ angedacht und vom Vorfluter ¿Luecher Bach¿ bis zum Beginn des Schwemmkegels eine Sperrenstaffelung vorgesehen.
Die durchgeführte Kosten-Nutzen-Anlayse ergab einen Gesamtnutzen des geplanten Projektes von ¿ 5.186.967 bei einem inkludierten intangiblen Nutzen von ¿ 303.053. Die Gesamtkosten gemäß Kostenvorschlag belaufen sich auf ¿ 1.430.000 mit Neubaukosten von ¿ 189.672 für Bauwerke mit einer Lebensdauer von 40 Jahren (einwandige Holzkrainerwände) und ¿ 1.240.328 für die Bauwerke mit einer Lebensdauer von 80 Jahren. Der auf den Stichtag diskontierte Rentabilitätsquotient von 1,10 zeigt somit einen positiven Kapitalwert von ¿ 159.649 an.
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Beurteilende(r):
Hübl Johannes