Gewählte Dissertation:
Pablo Rischbeck
(2007):
DER EINFLUSS VON KLIMAÄNDERUNG, BODENBEARBEITUNG UND SAATTERMIN AUF DEN WASSERHAUSHALT UND DAS ERTRAGSPOTENTIAL VON GETREIDE IM MARCHFELD.
Dissertation,
BOKU-Universität für Bodenkultur,
pp 155.
UB BOKU
obvsg
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Datenquelle: ZID Abstracts
- Abstract:
- Im Rahmen dieser Arbeit wurde untersucht, ob eine Umstellung der Bodenbearbeitung und eine Verschiebung der durchschnittlichen Saattermine geeignete Strategien für die Region Marchfeld zur An- passung des Getreidebaus an den Klimawandel sind. Auf Grund- lage eines Bodenbearbeitungsversuchs am Standort Raasdorf (NÖ) wurde eine Pflanzenwachstumssimulation für Winterweizen und Sommergerste für die Region Marchfeld durchgeführt. Die Simulation führte zum Ergebnis, dass der Ersatz des Pflugs durch Minimalbodenbearbeitung und Direktsaat zu einer Steigerung der nutzbaren Feldkapazität der Böden, zu einer besseren Wasser- versorgung der Kulturpflanzen und zu einer Verringerung der un- produktiven Wasserverluste führt. Das Ertragspotential im Marchfeld erhöht sich unter gegenwärtigen Klimabedingungen (1971-2005) bei einer Umstellung um +1,4% bei Winterweizen und um +2,6% bei Sommergerste (nur auf den Faktor Bodenbearbeitung zurück zu führen).
Der Klimawandel erfordert eine Verschiebung des durchschnittlichen Saattermins bei Winterweizen um maximal 14 Tage von 14. Oktober auf den 16. Oktober (HadCM 2025 LOW) bis 28. Oktober (HadCM 2050 HIGH). Bei Sommergerste soll die Saat aufgrund des Klimawandels vorverlegt werden. Sie soll von durchschnittlich 14. März auf 7. März (HadCM 2050 HIGH) bis 12. März (HadCM 2025 LOW und 2050 LOW) verschoben werden. Das Ertragspotential steigt bei Winterweizen, vor allem aufgrund eines CO2 Düngungseffekts, um +4,8% (2025 LOW, Pflug) bis +12,3% (2050 HIGH, Pflug) an. Bei Sommergerste führt zunehmende Aridität zu einer Senkung des Ertragspotentials um -1,9% (2025 HIGH) bzw. mit +0,1% zu einer Stagnation (2050 HIGH). Die Bedeutung der Minimalboden- bearbeitung zur Verringerung von Trockenstress bei Getreide nimmt bei zunehmend ariden Bedingungen im Zuge des Klimawandels zu.