Gewählte Dissertation:
Stefanie Strobach
(2008):
RECOMBINANT HUMAN ERYTHROPOIETIN AND ARTIFICIAL MEMBRANE SYSTEMS - INCORPORATION AND INTERACTIONS.
Dissertation,
BOKU-Universität für Bodenkultur,
pp 78.
UB BOKU
obvsg
Datenquelle: ZID Abstracts
- Abstract:
- In den letzten Jahrzehnten wurden zahlreiche lipidbasierende Nanostrukturen als Vehikel für verschiedenste Arzneistoffe entwickelt. Im Falle komplexer Makromoleküle, wie sie Proteine darstellen, besteht die technologische Herausforderung darin, die biochemischen Eigenschaften des Zielproteins mit denen der Lipide in Einklang zu bringen. Dabei spielen die Proteineigenschaften und Interaktionen mit den artifiziellen Membranen eine große Rolle. Da Proteine sehr individuelle Ansprüche haben, können nur gewisse Puffersysteme, pH-Bereiche und eingeschränkte Präparationstemperaturen zum Einsatz kommen. Erythropoetin (Epo) ein Glykoproteinhormon, das die Erythropoese reguliert, wird endogen in der Niere produziert und kann, bei Fehlfunktionen des Organs, durch periodische Gabe von rekombinantem Epo kompensiert werden. Um Nebenwirkungen durch die häufige Applikation zu vermeiden, liegt es nahe ein therapeutisch wirksameres Format zu entwickeln, welches durch verzögerte Freisetzung zu einer verlängerten Wirkung führt und so Nebenwirkungen verringert. Durch die Ergebnisse die im Rahmen dieser Doktorarbeit erarbeitet wurden, wird die Hypothese untermauert, dass gerade Epo unter bestimmten Voraussetzungen außerordentliche Membraninteraktionen zeigt, die bis hin zur Reorganisation von Lipidmembranen führen können. Von keinem anderen Protein sind vergleichbare Daten publiziert. Aus der therapeutischen Perspektive wurde festgestellt, dass nur subkutan verabreichte, multilamellare Vesikel einen geeignete Träger zu einer Verlängerung der Bioaktivität darstellen. Ob die außergewöhnliche Interaktion mit biologischen Membranen im menschlichen Organismus von Relevanz ist, bleibt noch zu beantworten.