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Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:

Matthias Olbort (2009): Rheologische Untersuchung des Murmaterials vom 20.06.2007 und die Ereignisdokumentation am Lattenbach.
Diplomarbeit / Masterarbeit, BOKU-Universität für Bodenkultur, pp 82. UB BOKU obvsg

Datenquelle: ZID Abstracts
Abstract:
Nach einer längeren Trockenperiode wurde das Inntal in der zweiten Hälfte des Monats Juni im Jahre 2007, infolge einer Tiefdruckwetterlage, die zur Ausbildung von Gewitterzellen in den Alpen führte, von heftigen Unwettern heimgesucht. So kam es in den Gemeinden Grins und Pians, die am Unterlauf des Lattenbaches liegen am frühen Abend des 20. Juni 2007 zu starken Niederschlägen. Die Niederschlagsspitze wurde um ca. 17.00 Uhr erreicht. Die aufgetretene Niederschlagssumme, welche von der Messstation Dawinalpe dokumentiert wurde, betrug 54mm. Im EZG des Lattenbaches verläuft die Grenze zwischen dem Silvrettakristallin und den nördlichen Kalkalpen. Der Gesteinsbestand ist durch Phyllite und Wettersteinkalke, die mehrfach waagrechte Harnischflächen auf weisen, die auf tektonische Beanspruchung zurück zu führen sind gekennzeichnet. Auf Grund der ungünstigen geologischen Verhältnisse im Einzugsgebiet führte der Starkregen zur Mobilisierung der vorhandenen Lockergesteinsmassen und wegen der Tatsache, dass es sich beim Lattenbach um einen Jungschuttwildbach handelt, ist im Einzugsgebiet periodisch ein hohes Geschiebepotenzial vorhanden. Der stark erhöhte Abfluss im Gerinnesystem am 20. Juni führte zu starker Erosion und zu Unterschneidungen der Böschungsbereiche. Das Ereignis führte im Ober- und Mittellauf zu intensiver Feststoffmobilisierung die wiederum im Unterlauf, im Bereich zwischen der Gemeindestraßenbrücke und der Schluchtstrecke retendiert wurde. Das Ereignis konnte somit schadlos abgeleitet werden. Im Zuge dieser Diplomarbeit wurden ca. 300kg Murmaterial gewonnen, welches im Labor einer Korngrößenanalyse unter zogen wurde. Dieses auf seine rheologischen Eigenschaften mittels handelsüblichen Rheometer, der Drehtrommel und Ablagerungsversuchen untersucht und die Ergebnisse anschließend extrapoliert, um wiederum auf natürliche Murgänge schließen zu können.

Beurteilende(r): Hübl Johannes

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