Gewählte Dissertation:
Anita Herndl
(2009):
Characterisation of allergens in Rosaceous fruits.
Dissertation - Studienabteilung,
BOKU-Universität für Bodenkultur,
pp 158.
UB BOKU
obvsg
Datenquelle: ZID Abstracts
- Abstract:
- Rosengewächse, deren Früchte häufig Allergien auslösen, gehören zu den wichtigsten Nutzpflanzen in Europa. In den letzten Jahren ist die Nachfrage nach ihren Früchten, denen man gesundheitsfördernde Eigenschaften zuspricht, stetig gestiegen. Gleichzeitig hat aber auch die Häufigkeit von Fruchtallergien zugenommen. Ziel dieser Arbeit war daher die Entwicklung geeigneter Methoden zur vollständigen Aufklärung der Allergen-Profile von Apfel (Malus domestica) und Himbeere (Rubus ideaeus). Zu diesem Zweck wurden 2D Elektrophorese (2DE) und Blotting Methoden optimiert und in Kombination mit Massenspektrometrie und PCR-Techniken eingesetzt. Zusätzliche Daten wurden mit Hilfe von Fluoreszenzspektroskopie und Circular Dichroismus (CD) generiert. Apfelallergiker reagieren häufig mit folgenden Allergenen: Mal d 1, homolog zu Bet v 1 aus Birkenpollen, Mal d 2, ein Thaumatin-ähnliches Protein, Mal d 3, ein Lipid-Transfer Protein und Mal d 4, ein Profilin. Alle 4 konnten mittels 2DE detektiert und gemeinsam dargestellt werden. 71 % der verwendeten Seren reagierten jedoch auch mit einem Protein das Ähnlichkeit mit Glyceraldehyd-3-Phosphat-Dehydrogenase aufweist. Ein Screening von Patientenseren zeigte, dass Mal d 1 und Mal d 2 am häufigsten erkannt wurden. Allerdings deuten CD- Daten darauf hin, dass die Epitope von Mal d 2 innerhalb der Proteinstruktur liegen und nur durch Reduktion, wie sie bei 2DE auftreten, zugänglich werden. Unter nativen Bedingungen verhindern die Proteinstabilität und die Fähigkeit, sich nach Denaturierung zurückzufalten, dass die Epitope von Mal d 2 den IgE-Molekülen ausgesetzt werden. Mal d 1, Mal d 3 und homologe Proteine konnten in Baumpollen von Rosengewächsen nachgewiesen werden. Mit Hilfe dieser optimierten Methoden konnten 4 Proteine als potentielle Allergene in Himbeeren identifiziert werden. Zwei davon sind homolog zu Mal d 1 bzw. Mal d 3. Die größte IgG-Reaktivität zeigte jedoch eine Chitinase der Klasse III, die keine Relevanz für Apfelallergiker zu haben scheint. Es konnte gezeigt werden, dass die Kombination von 2DE und Immunoblotting sich nicht nur hervorragend zur Identifizierung von Allergenen eignet, sondern auch eine effiziente Methode zum Screenen von Patientenseren und zur Charakterisierung einzelner Allergene darstellt.