Gewählte Dissertation:
Bruno Mazzorana
(2009):
WOODY DEBRIS RECRUITMENT PREDICTION METHODS AND TRANSPORT ANALYSIS.
Dissertation - Studienabteilung,
BOKU-Universität für Bodenkultur,
pp 189.
UB BOKU
obvsg
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Datenquelle: ZID Abstracts
- Abstract:
- Die vorliegende Dissertation befasste sich mit den vom Schwemmholztransport ausgehenden Naturgefahren in alpinen Wildbächen und Flüssen. Es wurde eine Prozedur entwickelt, die es ermöglicht, Schwemmholztransportgefahren zu erkennen und bewerten. Es wurde ein Schwemmholztransportindikator – WM – hergeleitet, der zum einen zur Bewertung der relativen Schwemmholzverfügbarkeit und zum anderen zur Bewertung der relativen Schwemmholztransportkapazität eingesetzt werden kann. Die hergeleitete Berechnungsprozedur berücksichtigt die gesamte Prozesskette vom Schwemmholzeintrag aus den bewaldeten Hängen in den Hochwasserbereich (benetzter Umfang), über den Bewegungsbeginn bis hin zum Transportprozess. Um einige spezifische Schwächen der derzeit eingesetzten Richtlinien zur Gefahrenzonenplanung, was die Berücksichtigung des Schwemmholztransportes in Gebirgsflüssen betrifft, zu beheben, wurde dann eine Simulationsprozedur konzipiert, die (1) die Bewertung der Schwemmholzeintrages aus den vegetationsbedeckten Uferbereichen, (2) die Evaluierung des Transportbeginns, (3) die Verfolgung der Transportpfade und die Identifizierung der Ablagerungsbereiche, sowie (4) die Ermittlung des Gefahrenpotentials an kritischen Konfigurationen, ermöglicht. Daraufhin wurde die Anwendbarkeit der entwickelten Prozedur anhand einer Fallstudie getestet. Abschliessend wurde die Formative Szenario-Analyse (Scholz und Tietje, 2002) als zusätzliche Bewertungsmethode in die Praxis der Naturgefahrenforschung eingeführt. Die Anwendbarkeit der Szenariotechnik zur Beschreibung von komplexem Systemverhalten in alpine Wildbächen und Flüssen wurde anhand von zwei Fallbeispielen getestet: (1) Fallstudie zur Feststofftransportdynamik und (2) Fallstudie zur Schwemmholztransportdynamik. Es konnte gezeigt werden, dass die Formative Szenario-Analyse einen wesentlichen Beitrag zur Integration von qualitativen und quantitativen Wissen leistet und dadurch zur Optimierung der Gefahrenzonenplanungsprozedur beitragen kann.
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Betreuer:
Hübl Johannes