Gewählte Dissertation:
Angelika Pfitscher
(2009):
Red clover isoflavones and their metabolites: Receptor activation, metabolism and bioavailability.
Dissertation - Studienabteilung,
BOKU-Universität für Bodenkultur,
pp 92.
UB BOKU
obvsg
Datenquelle: ZID Abstracts
- Abstract:
- Rotklee stellt neben Soja eine wichtige Isoflavonquelle dar. Obwohl die Entdeckung der östrogenen Aktivität von Isoflavonen auf Unregelmäßigkeiten in der Reproduktion bei, auf Klee weidenden, Schafen zurückgeht, sind Sojaisoflavone Hauptgegenstand des wissenschaftlichen Interesses. Dies ist mitunter auf das breite Vorkommen von Soja als Bestandteil menschlicher Nahrung – vor allem im asiatischen Raum – zurückzuführen. Rotklee, hingegen, wird vom Menschen nicht als Nahrungs- sondern eher als Nahrungs-ergänzungsmittel verwendet. Soja enthält vorwiegend Genistein, Daidzein und Glycitein in Form verschiedener Glykosid-Konjugate, während im Rotklee hauptsächlich Biochanin A und Formononetin als Aglykone vorkommen. Obwohl zahlreiche epidemiologische Studien auf eine gesundheitsfördernde Wirkung der Substanz-klasse der Isoflavone hinweisen, sind die unterschiedlichen Isoflavonprofile nicht zu vernachlässigen und daraus resultierende Unterschiede im Wirkungsprofil zu berücksichtigen.
Es wurden die Bindungs- und Transaktivierungseigenschaften der wichtigsten Isoflavone in Rotklee und derer Metabolite bezüglich Östrogen-Rezeptor alpha, Östrogen-Rezeptor beta, Androgen-Rezeptor und Progesteron Rezeptor untersucht. Bislang wurden die gesundheitsfördernden Effekte vorwiegend der Fähigkeit, Daidzein zu Equol zu transformieren, zugeschrieben. Auch bei anderen Metaboliten konnten relevante Bindungs- und Transaktivierungs-eigenschaften identifiziert werden, die eine Rolle in der, dem Isoflavonkonsum zugeschriebenen, gesundheitsfördernden Wirkung, spielen könnten. Die Bioverfügbarkeitsstudie von Rotklee-isoflavonen zeigte, dass Biochanin A und Formononetin rasch zu Genistein und Daidzein demethyliert werden. Auffallende Unter-schiede in der Bioverfügbarkeit von Soja- und Rotkleeisoflavonen wurden für Daidzein gefunden. Außerdem wurde der mögliche Einfluss von Fructooligosacchariden (FOS) auf die Bioverfügbarkeit von Rotkleeisoflavonen untersucht. Signifikante Unterschiede wurden in der Bioverfügbarkeit von Daidzein und den Metaboliten Dihydroformononetin, Dihydrogenistein und Dihydrodaidzein gefunden. Außerdem wurde ein Trend zu erhöhter Equol-Produktion nach FOS-Supplementierung beobachtet.