Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:
Eila Gendig
(2011):
Phytoextraction of Cadium, Lead and Zinc by two hyperaccumulator species and metal bioavailability in the rhizosphere.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Bodenforschung (IBF),
BOKU-Universität für Bodenkultur,
pp 43.
UB BOKU
obvsg
FullText
Datenquelle: ZID Abstracts
- Abstract:
- Kontaminierte Böden stellen eine potentielle Gefahr für die Umwelt und für Lebewesen dar. Phytoextraktion – der Einsatz von (hyper)akkumulierenden Pflanzen zur gezielten Extraktion von Kontaminanten – wird gegenwärtig als kostengünstige Maßnahme für die in-situ Sanierung verunreinigter Böden diskutiert.
Die spurenmetallhyperakkumulierenden Spezies Arabidopsis halleri und Thlaspi caerulescens wurden auf Fluvisolen mit unterschiedlicher Spurenmetallbelastung gepflanzt, um das Phytoextraktionspotential und damit verbundene Veränderungen der pflanzenverfügbaren Cadmium-, Blei- und Zinkkonzentration in der Rhizosphäre zu ermitteln.
Beide Spezies waren in der Lage >4000 mg Zn kg-1 Trockenmasse und >100 mg Cd kg-1 Trockenmasse zu akkumulieren. Die Biokonzentrations- und Translokationsfaktoren waren, bis auf wenige Ausnahmen, ebenfalls >1. Demgegenüber waren die Akkumulation und die Translokation von Blei bei beiden Arten gering.
Die Biokonzentrationsfaktoren für Cadmium und die Konzentrationen von Cadmium in Thlaspi caerulescens waren, unabhängig von der Metallbelastung des Bodens, höher, als in der verwandten Spezies Arabidopsis halleri. Die Effizienz der Zinkaufnahme war hingegen vom Grad der Belastung abhängig, da auf dem Boden mit hoher Metalllast A. halleri höhere Biokonzentrations- und Translokationsfaktoren sowie höhere Zinkkonzentrationen in der Biomasse aufwies.
T. caerulescens akkumulierte 42% (hoch kontaminierter Boden) bzw. 18% (gering kontaminierter Boden) des im Boden enthaltenen Cadmiums. Die Phytoextraktion von Zink belief sich auf beiden Böden auf etwa 5% des Gesamtgehaltes an Zink im durchwurzelten Boden, wobei A. halleri auf dem stark kontaminierten Boden höhere Werte erzielte und T. caerulescens hingegen auf dem weniger belasteten Boden.
Die beobachtete Mobilisierung von Metallen in Wurzelnähe von A. halleri könnte evtl. durch Unterschiede in der Wurzelaktivität zu erklären sein.
Die Ergebnisse dieser Studie bekräftigen das große Phytoextraktionspotential für Cadmium und Zink der beiden untersuchten metallhyperakkumulierenden Pflanzenarten. Gleichzeitig verdeutlichen sie die Komplexität der Boden-Pflanze-Interaktionen, welche bei dem Einsatz von Phytoextraktionsmaßnahmen bedacht werden müssen.
-
Beurteilende(r):
Wenzel Walter