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Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:

Tristan Neururer (2011): Einfluss von Hochdruckanwendung auf die Eigenschaften von Verbundfolien.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Lebensmittelwissenschaften, BOKU-Universität für Bodenkultur, pp 103. UB BOKU obvsg

Datenquelle: ZID Abstracts
Abstract:
Bei der Hochdruckbehandlung von mit Kunststoff verpackten Lebensmitteln als haltbarkeitsverlängernde Maßnahme können durch die extremen Bedingungen eine Vielzahl von chemischen, physikalischen und mechanischen Veränderungen der Verpackung, des Lebensmittels und der Interaktionen dieser beiden hervorgerufen werden. Ein Hauptproblem hierbei ist die Veränderung der Verpackungsmaterialeigenschaften und die dadurch geförderte Migration. Als Migration bezeichnet man in diesem Zusammenhang den Übergang von Inhaltsstoffen aus der Verpackung in das Füllgut. Man unterscheidet prinzipiell zwischen der Gesamt- bzw. Globalmigration und der spezifischen Migration. Der Begriff Gesamtmigration bezieht sich auf alle Stoffe, die von der Verpackung ins Produkt gelangen, während die spezifische Migration nur einem bestimmten Stoff zugeordnet ist. Da Migrationen die menschliche Gesundheit negativ beeinflussen können und sie einem gesetzlichen Grenzwert unterliegen, ist es unerlässlich darüber Bescheid zu wissen. Es wurde im Zuge dieser Arbeit der Einfluss von unterschiedlich intensivem Hochdruck (400 MPa und 600 MPa) und dessen Anwendungszeit (3 und 5 Minuten) auf die Verpackung, die Verpackungseigenschaften, sowie deren spezifische und Gesamtmigration analysiert. Herausgestellt hat sich, dass sich nicht jede Verbundfolie für die Hochdruckbehandlung eignet. Sie sollte eine Mindeststärke von 50 µm aufweisen und im besten Fall sterilisierbar sein, da bei diesen Folien aufgrund ihres Eigenschaftsprofils weniger Schäden auftreten. Die Untersuchungen haben außerdem gezeigt, dass die Veränderungen der untersuchten Materialeigenschaften multifaktoriell und nicht einfach einem bestimmten Einfluss zuordenbar sind. Migrationsanalysen ergaben, dass die Gesamtmigrationswerte einer bestimmten Folie über dem Grenzwert nach EN 1186 bzw. 2002/72/EG liegen und diese deshalb nicht verwendet werden darf. Bei der Analyse der spezifischen Migration hat eine Probe den SML (Spezifisches Migrationslimit) nur knapp nicht überschritten. Ebenso hat sich bestätigt, dass jedes Lebenmittelsimulanz einen enormen Einfluss auf die Migration hat. Es wurde nur eine geringe Korrelation zwischen der spezifischen und der Gesamtmigration festgestellt. Der geschmacksverändernde Einfluss des Hochdrucks war gering, jedoch ist dieser nicht zu vernachlässigen.

Beurteilende(r): Mayer Helmut

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