Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:
Christoph Wiesflecker
(2011):
Erschließungskonzepte in sehr schwierigem Gelände
Im Rahmen der Sanierung der Forststrasse Übelgraben-Achertal.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Forsttechnik (FT),
BOKU-Universität für Bodenkultur,
pp 85.
UB BOKU
obvsg
Datenquelle: ZID Abstracts
- Abstract:
- Die Bedeutung der Walderschließung für die nachhaltige Waldbewirtschaftung und die Sicherstellung der vielfältigen Wirkungen des Waldes ist unbestritten. Als Hauptkriterium einer Neuerschließung wird in der Praxis die technische Machbarkeit herangezogen. Ökonomische und ökologische Gesichtspunkte werden zwar mit einbezogen, spielen aber eine untergeordnete Rolle. Durch den fortschreitenden Forststraßenbau werden immer öfter Gebiete erschlossen, die durch sehr schwieriges Gelände geprägt sind und dadurch ein höheres Risiko für negative Auswirkungen bergen. Solche Projekte benötigen eine multikriterielle Beurteilung, um im Vorfeld Risiken minimieren zu können. Mit Hilfe digitaler Tools können unterschiedliche Erschließungskonzepte im Vorhinein evaluiert werden.
Ein solches Beispiel stellt der Bau der Forststraße Übelgraben-Achertal dar, welcher aufgrund gravierender Baumängel eingestellt wurde. Die weitere Vorgehensweise galt es zu bewerten (Rückbau, Sanierung, alternative Varianten).
Mit Hilfe von GIS wurde ein digitales Geländemodell erarbeitet, um mögliche Erschließungskonzepte aufgrund der Geländeverhältnisse, Rückedistanzen und Wegedichten auswählen zu können. Die daraus abgeleiteten Erschließungskonzepte wurden einer Detailplanung unterzogen und multikriteriell beurteilt. Zusätzlich wurde eine SWOT-Analyse durchgeführt, die die Vor- und Nachteile der Konzepte zusammenfassend veranschaulicht.
Die Ergebnisse zeigen auf, dass nur drei Erschließungskonzepte die Anforderungen des Projektgebietes erfüllen: a)Nullvariante und konventionelles Seilgerät, b) Nullvariante und Helikopter, sowie c) Forststraße und Seilgerät.
Ökonomisch und ökologisch schneidet die tatsächlich gebaute Forststraße am schlechtesten ab. Eine alternative Variante einer Forststraße über Fremdgrund würde sich auch gegen Langstreckenseilung und Helikopter durchsetzen.
Durch den Einsatz digitaler Hilfsmittel hätte der „Fehlbau“ verhindert werden können. Die Gegenüberstellung der verschiedenen Konzepte, die mit diesen Tools erarbeitet wurden, erleichtert den Entscheidungsprozess und minimiert die negativen Auswirkungen der Walderschließung bereits in der Planungsphase.
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Beurteilende(r):
Stampfer Karl
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1.Mitwirkender:
Bohrn Gerald