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Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:

Daniel Trappmann (2011): Impaktbezogene Jahrringanalyse als Komponente zur Abschätzung von Steinschlag-Frequenzen Ein dendrogeomorphologischer Beitrag zu risikoanalytischen Methoden .
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Alpine Naturgefahren (IAN), BOKU-Universität für Bodenkultur, pp 121. UB BOKU obvsg FullText

Datenquelle: ZID Abstracts
Abstract:
Die Arbeit charakterisiert das räumliche und zeitliche Auftreten von Steinschlagprozessen anhand von Steinschlag-Verletzungen an Bäumen. In bisherigen Studien dieser Art wurden Steinschläge über die Analyse des Jahrringmusters identifiziert, was eine exakte Datierung einzelner Ereignisse ermöglicht, jedoch eine arbeits- und zeitintensive Methode darstellt. Mit dem Ziel, Steinschlag-Frequenzen mit geringerem Aufwand zu rekonstruieren, wird ein Ansatz entwickelt, der auf der Zählung der an der Stammoberfläche sichtbaren Steinschlagnarben beruht. Hierzu werden Steinschlag-Frequenzen und Sprunghöhen anhand von Nadelgehölzen (Picea abies (L.) Karst.) und Laubgehölzen (Fagus sylvatica L.) mit unterschiedlichen Methoden rekonstruiert und die Ergebnisse verglichen. Als Untersuchungsgebiet dient eine etwa 3ha große Fläche im Inntal nahe der Stadt Innsbruck (Tirol, Österreich). Es werden Steinschlag-Frequenzen für 33 Fichten und 50 Buchen rekonstruiert. Anhand der Fichten erfolgt dies durch die Identifikation von Ereignissen in 144 Bohrproben durch steinschlag-typische Wuchsstörungen in den Jahrringserien, was die Rekonstruktion von 277 Steinschlagereignissen seit 1819 erlaubt. Die Bestimmung von Wiederkehrdauern anhand der Buchen erfolgt durch eine Zählung von sichtbaren Verletzungen in Kombination mit einer Bohrprobe zur Altersbestimmung. Die räumliche Interpolation dieser Wiederkehrdauern zeigt, dass beide Methoden vergleichbare Resultate liefern. Deutliche Unterschiede zeigen sich bei einem Vergleich der errechneten Werte. So liegt die mittlere Wiederkehrdauer für Fichten bei 17,8 Jahren, während sie für Buchen 8,7 Jahre beträgt. Auch die mittleren beobachteten Sprunghöhen weichen mit 0,9m (Fichte) und 0,7m (Buche) voneinander ab. Die Resultate werden mit den Ergebnissen einer Steinschlag-Simulation mit dem Modell Rockyfor3D verglichen. Hierbei kann eine Übereinstimmung der räumlichen Muster der Trajektorien und Sprunghöhen für beide Methoden festgestellt werden.

Beurteilende(r): Hübl Johannes
1.Mitwirkender: Grabner Michael

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