Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:
Julia Buchebner
(2011):
CHANGING VALUES
Werte und Wertewandel im Bereich nachhaltiger Entwicklung.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Meteorologie (BOKU-Met),
BOKU-Universität für Bodenkultur,
pp 175.
UB BOKU
obvsg
FullText
Datenquelle: ZID Abstracts
- Abstract:
- Für den Weg in eine nachhaltige Zukunft müssen die gesellschaftlichen Werthaltungen, die bislang eine Barriere für die Umsetzung von Nachhaltigkeit darstellen, stärker ins Zentrum kritischer Reflexionen und öffentlicher Debatten gerückt werden.
Deshalb war prioritäres Ziel dieser Arbeit die Identifikation von Werten und Einstellungen, die eine nachhaltige Entwicklung fördern bzw. hemmen. Zentrale Publikationen dazu (u.a. CROMPTON et al., 2008) gaben den Ausschlag für die Wahl dieser Forschungsfrage. Die Analyse wertebedingter Gelingens-, Hemm- und Motivationsfaktoren bei praktischen Nachhaltigkeitsprozessen sowie theoretische und praktische Überlegungen zu einem gesellschaftlichen Wertewandel galten als weitere Zielsetzungen der Arbeit.
Die Zielerreichung wurde mit Hilfe einer disziplinenübergreifenden Literaturrecherche und –auswertung, sowie anhand qualitativer, leitfadengestützter ExpertInnenbefragungen bewerkstelligt.
Insgesamt konnten ca. 230 förderliche und ca. 95 hemmende Werte aus der Literatur extrahiert und anschließend zu 15 bzw. 6 sinnverwandten Wertefeldern synthetisiert werden.
Die Auswertung zeigt u.a., dass Werte, die sich an Empathie, Solidarität, Kooperation und am Respekt vor der Natur orientieren, im Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung förderlich sind. Bei praktischen Transitionsprozessen führen Werte wie Verbundenheit und Wertschätzung, gemeinsame Visionen und Verantwortung zu größeren Erfolgen und wirken darüber hinaus motivierend auf die Beteiligten.
Diesen gegenüber stehen Nachhaltigkeits-hemmende Werte, worunter u.a. Ich-bezogene Werte (z.B. Image, Macht, Konkurrenz), monetär-materielle Werte (z.B. Gier, Reichtum, Profitsteigerung), sowie anthropozentrische Extrema (z.B. Der Mensch als Maß aller Dinge) zu zählen sind.
Daneben existieren jedoch auch Ambivalenzen (z.B. Sicherheitsstreben) und Kontextabhängigkeiten (z.B. Partizipation) von Werten. Oftmals ist das Finden des richtigen Maßes zwischen einem Wert und seinem Antagon (z.B. Anthropozentrismus – Biozentrismus) günstiger als einseitige Ausprägungen von Werten.
Der erforderliche Wertewandel kann durch die Vorbildwirkung jedes Einzelnen und durch das Zusammenwirken bestehender Initiativen maßgeblich unterstützt werden.
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Beurteilende(r):
Kromp-Kolb Helga
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1.Mitwirkender:
Lindenthal Thomas