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Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:

Bettina Seibold (2012): Potentiale der biologischen Landwirtschaft zur Welternährung unter besonderer Berücksichtigung eines reduzierten Fleischkonsums in den Industrieländern.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Meteorologie (BOKU-Met), BOKU-Universität für Bodenkultur, pp 113. UB BOKU obvsg FullText

Datenquelle: ZID Abstracts
Abstract:
Die Arbeit beschäftigte sich mit der Fragestellung, ob biologische Landwirtschaft unter Berücksichtigung reduzierten Fleischkonsums in den Industrieländern die Welt ernähren könnte. Die Produktionspotentiale der biologischen Landwirtschaft als Option für eine nachhaltige Welternährung sollten differenziert nach unterschiedlichen Produktionsräumen/Kontinenten der Welt abgeschätzt werden. Dabei wurden aufbauend auf einer umfangreichen Literaturrecherche Daten zur weltweiten Landwirtschaft, zum Lebensmittelkonsum sowie zu Produktionspotentialen und -problemen der biologischen Landwirtschaft erhoben und ausgewertet. Mittels Modellierung wurden Auswirkungen reduzierten Fleischkonsums in Kombination mit potentiellen Ertragsveränderungen einer weltweiten Umstellung auf biologische Landwirtschaft auf Ebene von Nationen/Kontinenten berechnet. Die Reduktion des Fleischverbrauchs in den Industrieländern (Szenario 1: ohne globale Umstellung auf biologische Landwirtschaft) auf durchgängig 32,5 kg/Kopf/Jahr bzw. um 50 % des jeweiligen nationalen, jährlichen Pro-Kopf-Verbrauches, wurde mit Hilfe von kcal-Faktoren umgelegt auf zusätzlich produzierbare Nahrungsmittel. Mit diesen Faktoren ergab sich eine Mehrproduktion von Getreide und Eiweißfrüchten von 23 bzw. 62 kg pro Person und Jahr. Dies entspricht 7,7 % (76.429 kcal) bzw. 20,7 % (206.026 kcal) des Jahresbedarfs (2.725 kcal) eines Menschen. Das Ergebnis des Hauptszenarios (Szenario 2) bezüglich einer globalen Umstellung auf biologische Landwirtschaft bei gleichzeitiger Reduktion des Fleischkonsums um 50 % ergibt eine positive Ernährungsbilanz und deckt sich mit einzelnen Abschätzungen aus der Literatur. Global kann der Gesamtertrag der pflanzlichen Produktion bei diesem Szenario um 4 % (konservative Berechnung) bis 8 % gesteigert werden (Ist-Standsanalyse). Bei der praktischen Umsetzung solcher Szenarien spielen jedoch viele sozio-ökonomische und politische Faktoren eine Rolle, die in dieser Arbeit nicht berücksichtigt wurden.

Beurteilende(r): Kromp-Kolb Helga
1.Mitwirkender: Lindenthal Thomas

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